Waxweiler. Die Legende besagt, dass im Jahr 728 der heilige Willibrord bei einer Missionsreise Waxweiler besuchte. Doch anstatt andächtig seiner Predigt zu lauschen, sollen die Bewohner des Orts vor der Kirche heidnische Tänze aufgeführt haben. Willibrord fluchte im Zorn und ließ sie ohne Unterlaß weiter tanzen.
Die Tänzer konnten nicht mehr aufhören, bis Willibrord ihnen verzieh und zur Buße aufgab tanzend in Andacht nach Echternach zu pilgern - die Echternacher Springprozession wart geschaffen.
Zu Pfingsten zieht noch heute Waxweiler hunderte Pilger an, doch ein Besuch der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer lohnt sich auch zur Weihnachtszeit. Mit ihrer teils original erhaltenen Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert ist sie ein kleines Schmuckstück. Ehrenamtliche Helfer haben zudem wieder mit viel Liebe und Sorgfalt die große traditionelle Weihnachtskrippe aufgebaut.
Die im Schnitt 70 Zentimeter hohen geschnitzten Holzfiguren stammen aus dem Jahr 1924 und sind Werke des Krippenkünstlers Otto Zehentbauer aus München-Feldmoching. Die Figuren wurden seinerzeit durch die Pfarrgemeinde unter fachkundiger Beratung des Hauptlehrers Franz-Josef Faas erworben.
Doch nicht alle Figuren kommen aus Zehntbauers Werkstatt. Weitere Figuren der heutigen Krippe stammen aus der ehemaligen Münchener Holzschnitzerei Schmidthuber und wurden in Handarbeit hergestellt. Das im Hintergrund der Krippe in Öl gemalte Landschaftsbild schuf die Waxweiler‘ Künstlerin Paula Francois. Die Weihnachtskrippe kann auch während der Weihnachtszeit und zwischen den Jahren täglich besichtigt werden. red/aff