Großer Name für kleine Schule

Vorschlag angenommen: Nachdem auch der Verbandsgemeinderat Prüm zugestimmt hat, soll die Grundschule in Wallersheim künftig Udo-van-Meeteren-Grundschule heißen. Am 11. September wird die Namensgebung offiziell gefeiert.

Wallersheim. Udo van Meeteren ist ein bescheidener Mann. Dabei ist der ehemalige Düsseldorfer Unternehmer bereits mehrfach hochrangig ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

Als Rhea Silvia Lauxen, Leiterin der Grundschule Wallersheim, den 84-Jährigen fragt, ob man die Schule nach ihm benennen dürfe, sagt er spontan: "Wissen Sie nicht jemanden anderen?" Doch nun, nachdem man sich aus 13 Vorschlägen offiziell für ihn entschieden hat, freut er sich doch über "diese nette Idee". "Es ehrt einen natürlich sehr", sagt Udo van Meeteren am Telefon. "Ich fühle mich der Eifel sehr verbunden. Schon meine Eltern besuchten die Eifel seit 1920."

Seine Mutter und auch er sind Ehrenbürger der Gemeinde Wallersheim. Seit 1929 hat die Familie nahe Wallersheim einen Zweitwohnsitz. Bekannt ist der Düsseldorfer jedoch als einer der größten privaten Stifter Deutschlands. Die Udo-van-Meeteren-Stiftung verwaltet ein Vermögen von etwa 45 Millionen Euro.

Auch für die Eifel tut der gebürtige Mühlheimer (an der Ruhr) viel Gutes (der TV berichtete). Unter anderem setzt er sich für die Förderung von Kultur und Natur ein.

So sorgte er dafür, dass das Mehlental bei Prüm und das Irsenvenn nahe der Nordgrenze zu Luxemburg zu Naturschutzgebieten ausgebaut wurden.

So heißt es auch im Antrag von Schulleiterin Rhea Silvia Lauxen: "Das großzügige und selbstlose Wirken von Herrn van Meeteren und sein überaus beeindruckendes Lebenswerk haben ihm zahlreiche Ehrungen eingebracht. (…) Udo van Meeteren besitzt eine besondere Beziehung zur Eifel und speziell zu Wallersheim, wo er seinen Zweitwohnsitz hat."

Kurios ist, dass Udo van Meeteren selbst nie eine Grundschule besucht hat. "Ich bin mit meinen Eltern viel verreist, die wollten mich immer dabeihaben", sagt er. So erlebt er mehrere Lehrer an verschiedenen Orten, genießt oft auch gar keinen Unterricht. Doch das scheint nicht von Nachteil gewesen zu sein: "Ich bin gleich aufs Gymnasium in Düsseldorf gegangen, nachdem ich dort die Aufnahmeprüfung bestanden hatte", erzählt er. Mit 17 Jahren macht der Musterschüler das Abitur und wird jüngster Maschinen- und Bergbau-Student an der Technischen Hochschule Aachen.

Kein Wunder, dass man einer Schule gerne seinen Namen verleiht. So hofft Rhea Silvia Lauxen, dass der neue Name den 60 Schülern, ihren Eltern und vier Lehrern die Identifikation mit der Schule erleichtert und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt.

Ab dem kommenden Schuljahr möchte sie schon den neuen Namen offiziell benutzen. Am neuen Briefkopf arbeitet sie schon. Und bis zum September soll auch die Festschrift stehen.

Zum Schulfest will auch Udo van Meeteren kommen, der sich diesen Termin im Kalender dick eingetragen hat.

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