Großer Verein im kleinen Dorf

Am kommenden Wochenende feiert der Musikverein St. Hubertus Hersdorf im Festzelt am Gemeindehaus sein 50jähriges Bestehen. Höhepunkte sind das große Jubiläumskonzert am Samstag, 18. Juli, Beginn 20.30 Uhr, und das Musikantentreffen am Sonntag, 19.Juli. Langjährige, verdiente St. Hubertus-Mitglieder werden geehrt.

Hersdorf. (ka) Ein halbes Jahrhundert Musikverein St. Hubertus. Viel ist geschehen in fünf Jahrzehnten. In kleiner Runde lassen Vereinsvorsitzender Karl Hansen und einige seiner Mitstreiter Vergangenes und Gegenwärtiges Revue passieren. Gesamteindruck: Beim MV St. Hubertus ging und geht es vorwiegend lustig zu. Das beginnt schon bei der von Inga Kewes erarbeiteten Chronik. Nicht wie üblich als "Heldenepos", sondern mit feiner Ironie beschreibt die Autorin den Werdegang des Vereins und seiner Protagonisten. Beispiel Vereinsgründung. Zunächst dezent deutet sie Defizite an. Zitat: "Die zwanzig Gründungsmitglieder waren durchaus musikliebend, aber noch nicht erprobt". Dann folgt Klartext: "Nach eigenen Aussagen konnten sie nichts, weder Notenlesen noch Instrumente spielen. Als letztere eintrafen, hallte der Raum wider von den seltsamsten und schauerlichsten Tönen. Geschmetter wie aus der Unterwelt". Zumindest klanglich hat sich inzwischen Grundlegendes geändert. Herrliche Anekdoten auch aus der Jetzt-Zeit finden sich in der Chronik.

Stolz ist die Runde um Karl Hansen auf die Mitgliederzahl des MV St. Hubertus: 35 Aktive, das sind etwa zehn Prozent der Einwohner Herdorfs. Im gesamten Vereinsvergleich ist das überdurchschnittlich viel. Hinzu kommen nahezu hundert weitere Mitglieder. "Ein großer Verein in einem kleinen Dorf", konstatiert Kassierer Leo Herbst. Weitere Mitglieder seien sehr willkommen. Einig sind sich alle: "Je mehr wir sind, desto größer werden unsere musikalischen Möglichkeiten". Derweil ist der MV St. Hubertus nicht nur ein großer, sondern auch junger Verein. Gerade einmal zwölf Lenze zählt die jüngste Musikantin. Sie bläst Trompete. Erst 22 Jahre alt ist der Dirigent, und der mit 61 Jahren Älteste ist nicht nur statistisch, sondern auch optisch allenfalls ein Jungsenior. "Natürlich sind wir froh über unsere jugendliche Truppe, grundsätzlich aber spielt das Alter bei uns keine Rolle", betont Karl Hansen, "wenn einer zu uns passt, musikbegeistert ist und ein Instrument spielt, liegt er hier richtig. Egal, wie alt er ist".

Wesentlich mehr zählten Zusammenhalt und der gemeinsame Wunsch, mit guter Musik die Menschen zu erfreuen. Zur Aufführung kommt, was Dirigent Christopher Meier vorschlägt und mehrheitlich für gut befunden wird. Beim Jubiläumskonzert erwartet die Besucher ein auserlesenes Programm. Während vor der Pause vorwiegend anspruchvolle, konzertante Blasmusik (Oberstufe) namhafter zeitgenössischer Komponisten erklingt, geht es nach der Pause eher unterhaltsam zu mit Werken von Larry Neeck bis Jacques Offenbach. Am Sonntag, nach der Hl. Messe (11 Uhr), geht es im Festumzug zum Musikantentreffen. Dort ist Geselligkeit und Tanz mit "Hubi" angesagt.

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