Großfahndung nach bewaffneten Räubern

Stadtkyll · Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage haben bewaffnete Räuber in der Eifel einen Überfall verübt: Am Montagmorgen traf es den Rewe-Markt in Stadtkyll. Die maskierten Männer entkamen in einem Opel Zafira, der kurz darauf brennend am Parkplatz des früheren Hotels "Haus am See" in der Wirftstraße gefunden wurde.

 Die Überwachungskamera hat einen der Unbekannten während der Tat festgehalten (Bild oben). Nur diese Aufzeichnung und das ausgebrannte Fahrzeug (Bild unten) sind von dem Überfall übriggeblieben. Foto: Polizei, TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Die Überwachungskamera hat einen der Unbekannten während der Tat festgehalten (Bild oben). Nur diese Aufzeichnung und das ausgebrannte Fahrzeug (Bild unten) sind von dem Überfall übriggeblieben. Foto: Polizei, TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Stadtkyll. Der Rewe-Markt am Ortsrand von Stadtkyll am Montagmorgen: Nichts deutet zunächst auf einen Überfall hin, die Mitarbeiterinnen scheinen ganz normal ihrer Arbeit nachzugehen und die ersten Kunden zu bedienen. Aber es wird kein normaler Arbeitstag mehr: Der Markt ist gerade überfallen worden, von schwarz gekleideten und mit Sturmhauben vermummten Männern: "Es war schrecklich", sagt eine der Beschäftigten.
Der Überfall geschah kurz vor sieben Uhr, noch bevor sich die Ladentüren öffneten. "Es waren zwei Täter", sagt Marktbesitzer Otto Christoph Spodat. "Nachdem wir das Lager aufgeschlossen hatten, sind sie in die Räumlichkeiten eingedrungen und haben mehrere Mitarbeiter mit Waffengewalt gezwungen, Geld rauszugeben."
Die maskierten Männer seien schnell ins Büro und zum Tresor vorgedrungen und hätten sich das Geld aushändigen lassen: einen niedrigen vierstelligen Betrag, sagt Spodat. Die Gangster hätten mit ausländischem Akzent geredet - anders als die beiden Männer, die am Donnerstag voriger Woche die Tankstelle am Rasthof Schneifel überfallen hatten (der TV berichtete). Rund 15 Beschäftigte des Markts und des angeschlossenen Backwarengeschäfts, dazu einige Lieferanten, seien zum Zeitpunkt des Überfalls im Gebäude gewesen, sagt Otto Christoph Spodat.
Mehr als üblich zu diesem Zeitpunkt, wegen der anstehenden Weihnachtsfeiertage und des erwarteten Betriebs. "Dadurch waren die Täter eventuell ein bisschen irritiert - die waren schnell wieder weg." Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei flüchteten die Männer mit dem Auto einer Angestellten, einem Opel Zafira mit Euskirchener Kennzeichen. Sie fuhren zunächst durchs Dorf und dann zum nahen Wirfttal, wo sie den Wagen zum Parkplatz des früheren Hotels "Haus am See" in der Wirftstraße steuerten, abstellten und in Brand steckten.
Von dort aus verliert sich bislang ihre Spur - ähnlich wie nach dem Überfall auf den Rasthof zur Schneifel vorigen Donnerstag in Olzheim: Dort waren zwei maskierte Männer mit Pistolen auf den Tankwart losgegangen und hatten ihn dazu gezwungen, ihnen das Geld aus der Kasse zu geben. Sie entkamen unerkannt mit einer Beute in dreistelliger Höhe. Ob zwischen den Überfällen ein Zusammenhang bestehe, sei derzeit noch nicht klar, sagt Christoph Cremer, Chef der Polizei-Inspektion Prüm.
Die Kriminalinspektion Wittlich hat die Ermittlungen auch im Fall Stadtkyll übernommen. Die Polizei leitete rund um den Ort eine Großfahndung ein, an der auch benachbarte Dienststellen beteiligt waren. Die Beamten warnten davor, im Oberen Kylltal Anhalter mitzunehmen.
Die Polizei Prüm sowie die Kriminalpolizei Wittlich bitten Zeugen um Hinweise. Die Beamten sind erreichbar unter der Telefonnummer 06571/9500-0 (Wittlich) oder 06551/9420 (Prüm).

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