Grüner, schöner, freundlicher

Bitburg · Vor 2015 wird die Stadt Bitburg voraussichtlich nicht mit der Sanierung der Fußgängerzone beginnen. Erst nach dem 1300. Stadtjubiläum sollen die Arbeiten an der Flaniermeile begonnen werden. Für viele Besucher und Einzelhändler ist das viel zu spät. Sie berichteten dem TV von ihren Wünschen und Träumen für ein besseres Bitburg.

 Das Straßenpflaster in der Bitburger Fußgängerzone bereitet vielen Gästen und Gewerbetreibern sorgen. Es ist kaputt und unansehnlich, die roten Steine werden auch schnell zu gefährlichen Rutschbahnen. TV-Foto: Frank Auffenberg

Das Straßenpflaster in der Bitburger Fußgängerzone bereitet vielen Gästen und Gewerbetreibern sorgen. Es ist kaputt und unansehnlich, die roten Steine werden auch schnell zu gefährlichen Rutschbahnen. TV-Foto: Frank Auffenberg

Bitburg. Das rote Pflastersteinband wackelt und ist gebrochen, manch grauer Sechseckstein ist lose. Nur ein Blick reicht, um zu erkennen, dass die Fußgängerzone ihre besten Zeiten hinter sich hat - der Lack ist ab. Bis die Flaniermeile aber saniert wird, dauert es noch.
Frühestens nach 2015, dem Jahr, in dem die erste urkundliche Erwähnung Bitburgs vor 1300 Jahren zusammen mit der Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz gefeiert wird, kann laut Berthold Steffes, Leiter des Tiefbauamtes Bitburg, mit den Bauarbeiten begonnen werden. Darüber informierte er die Mitglieder des Gewerbevereins auf ihrer Jahreshauptversammlung (der TV berichtete). Für viele Passanten und Gewerbeleute ist das eindeutig zu spät, wie eine Umfrage des TV in der Fußgängerzone ergeben hat.Zum Verweilen einladen


"Schade, dass die Sanierung in so weiter Ferne liegt. Die Energie, die in manch unnötiges Projekt gesteckt wird, sollte besser in die Fußgängerzone investiert werden", sagt die Inhaberin einer Modeboutique, Astra Kay. "An erster Stelle brauchen wir mehr Grünflächen und windgeschützte Ecken", ist sie sich sicher. Die Stadt müsse heimeliger werden und zum Verweilen einladen.
Die Besitzerin eines Damenmodegeschäfts, Gudrun Blatzheim, hätte sich mehr Tempo erhofft: "Schneller wäre besser gewesen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, aber auch kleine Verbesserungen könnten schon viel bringen. So wäre es gut, wenn nicht bereits Tage vor der Abholung überall Mülltonnen auf der ganzen Straße rumstünden."
Oberstes Ziel in allen Planungen sollte immer der Komfort der Kunden sein, betont Doris Denzer, Geschäftsführerin eines Porzellangeschäfts. Um den Handel Bitburgs auf Dauer attraktiv zu halten, sei es ebenso für die Händler wie auch für die Sanierungsplaner wichtig, die Besucher gezielt nach ihren Bedürfnissen zu befragen.
"Bitburgs Fußgängerzone mangelt es deutlich an Plätzen zum Verschnaufen. Wir haben viele ältere Kunden, für sie gibt es keine regelmäßigen Ruhezonen", erklärt sie. Die Straße sei aber so steil, dass einige Pausen machen müssten. Die wenigen maroden Bänke seien dabei keine Hilfe.
Auch Passant David Ewald aus Bitburg würde sich mehr Atmosphäre und Sitzflächen wünschen: "Die vorhandenen liegen fast den ganzen Tag im Schatten." Wie viele Fußgänger (siehe Umfrage) sehnt Gastronom Rashed Ben Nasr den Austausch des Pflasters herbei: "Es ist viel zu rutschig. Bei Regen ist das schon gefährlich."
Aus Sicht des Gastwirts mangelt es zudem an fußläufigen Parkmöglichkeiten für einen schnellen Café-Besuch. "Es müsste hier einfach einladender werden, damit endlich mehr Leute in die Stadt kommen. Wir Gewerbetreibenden haben viel gemacht",sagt er. "Jetzt ist die Stadt dran!" aff
Was sollte in der Fußgängerzone gemacht werden? Mailen Sie uns Ihre Ideen (Name und Wohnort nicht vergessen) an:
eifel-echo@volksfreund.deMeinung

Katastrophale Zeitplanung
Die aktuelle Planung für eine Sanierung der Fußgängerzone könnte in puncto Zeitplanung nicht ungünstiger sein. Anfang 2015 soll der Postplatz mitsamt Neubau fertig sein. Eine gestalterische Abstimmung scheint es nicht zu geben. Die Fußgängerzone müsste sich also dem Postplatz anpassen oder das einheitliche Stadtbild würde gebrochen. Gestaltungsfreiheit sieht anders aus. Zum anderen wird die Bit-Galerie, falls sie gebaut wird und zügig fertig ist, im schlimmsten Fall noch vor der Flaniermeilen-Instandsetzung schon stehen. Ausgerechnet wenn die Händler um ihre Kunden kämpfen müssen - eine Katastrophe für den Einzelhandel. Dass zu allem Überfluss die Eröffnung des Kultursommers im Mai 2015 in einer sichtlich desolaten Einkaufsstraße stattfindet, kann noch als ungünstig bezeichnet werden, es spricht aber für ein Zeitmanagement, das nicht vorhanden ist. f.auffenberg@volksfreund.deExtra

Bitburgs Fußgängerzone soll nach dem Fest zur ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt vor 1300 Jahren saniert werden. Für Anfang Mai 2015 ist unter anderem ein Jubiläumsfest in Verbindung mit der Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz geplant. Im Haushalt 2013 war bereits die Ausschreibung eines eventuell nötigen europaweiten Wettbewerbs zur Sanierung berücksichtigt. Ob er noch 2013 startet, ist ungewiss. Noch gibt es keine Planungen. Erst wenn sie stehen, kann eine Bausumme kalkuliert werden. Ihre Höhe bestimmt, ob ein Wettbewerb nötig ist. Die Zeit sei zu knapp, teilte Berthold Steffes, Leiter des Tiefbauamts, Anfang Mai den Bitburger Händlern auf der Jahreshauptversammlung des Gewerbevereins mit. aff

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