Grundschule wieder sauber

Arzfeld · In den Zwischendecken der Daleidener Grundschule sind verdächtige Stoffe gefunden worden. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Andreas Kruppert, gibt in der jüngsten Ratssitzung allerdings Entwarnung.

 Die Sanierung der ehemaligen Hauptschule Daleidens verzögert sich auf ungewisse Zeit. TV-Foto: Frank Auffenberg

Die Sanierung der ehemaligen Hauptschule Daleidens verzögert sich auf ungewisse Zeit. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Arzfeld. Der Flächennutzungsplan zur Windenergie steht. Und der Umbau der Arzfelder Turnhallen ist auch beschlossen. Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld hatte einige wichtige Punkte in seiner jüngsten Sitzung auf den Weg gebracht. Doch das Brisanteste versteckte sich ganz zum Schluss unter dem schlichten Punkt "Mitteilungen".
In der Daleidener Grundschule haben Bauarbeiter verdächtige Isoliermaterialien gefunden. Für anderthalb Monate mussten die Schüler in Notquartieren unterrichtet werden.Schule vorsichtshalber evakuiert

"Eines vorweg - es ist alles in Ordnung. Das Material wurde untersucht, eine Gesundheitsgefährdung für die Kinder hat zu keinem Zeitpunkt bestanden", sagt VG-Bürgermeister Andreas Kruppert. Er wolle jeden auf den neusten Stand bringen, auch weil der Fund der künstlichen Mineralfasern nicht die einzige Überraschung beim Öffnen der Innendecken gewesen sei. Viele Ratsmitglieder haben vom Baukrimi der letzten Wochen ebenso wenig mitbekommen wie die restliche Öffentlichkeit.
Was ist passiert? In den Osterferien haben die Arbeiten am Umbau der alten Hauptschule zum "Haus der Bildung" begonnen. "Beim Öffnen der Decken zeigte sich leider, dass dort zur Isolierung Material verwendet wurde, das unter gewissen Voraussetzungen bedenklich für die Gesundheit sein kann - es kommt auf die Länge der Fasern an", sagt Kruppert. Sofort seien die Arbeiten und der Schulbetrieb eingestellt und ein Gutachter bestellt worden.
"Eins war klar, solange keine Ergebnisse vorliegen, konnten wir niemanden mehr ins Gebäude lassen", so Kruppert. In einer Eilsitzung habe man zusammen mit der Ortsgemeinde, der Schulleitung und den Eltern eine schnelle Lösung gesucht und auch gefunden: Eine Klasse sei in den letzten Wochen im Haus Islek unterrichtet worden, zwei weitere seien vorläufig ins Dorfgemeinschaftshaus eingezogen. "Den Mittagstisch übernahm spontan das Seniorenheim in Waxweiler. Runder hätte es nicht laufen können." Währenddessen wurden im Haus 70 Proben genommen und untersucht.
Zwei Wochen später kam dann die Entwarnung: Die Fasern seien nicht gefährlich. Mittlerweile sind die verdächtigen Stoffe ausgebaut, und das Haus wurde diese Woche gereinigt. "Ab Montag wird dort wieder unterrichtet", sagt Kruppert.Sanierung liegt erstmal auf Eis

Soweit die gute Nachricht - doch der Umbau zum Haus der Bildung muss vorerst weiter ruhen. Denn nicht nur die Isolierung überraschte den Architekten Manfred Berg. Auch der übrige Zustand des in den 70er Jahren gebauten Hauses sei bedenklich. "Es zeigte sich beim Öffnen der Decken auch, dass es um den Brandschutz schlechter bestellt ist als gedacht. Dicke Kabelbündel liegen zum Beispiel auf Trassen, die eigentlich zu dünn dafür sind. Damals war das erlaubt, heute nicht mehr", sagt Berg. Brandschutzgutachter und Ingenieure müssten nun erstmal den Mehraufwand berechnen.
Die Schulleitung war für eine Stellungnahme am Freitag kurz vor dem Wochenende nicht mehr erreichbar.

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