Grundschulen derzeit nicht gefährdet

Obwohl die Zahl der Anmeldungen vielerorts klein ist, ist derzeit keine der Grundschulen des Eifelkreises Bitburg-Prüm in ihrem Bestand gefährdet. Gedanken um die Zukunft machen sich die Verantwortlichen dennoch.

Bitburg/Prüm. Immer weniger Frauen bekommen immer weniger Kinder - und so gibt es auch an den Grundschulen des Eifelkreises Bitburg-Prüm immer weniger Anmeldungen. Zu was das führen kann, hat sich vergangenen Sommer in Lünebach (Verbandsgemeinde Arzfeld) gezeigt: Die kleine Grundschule musste geschlossen werden.

Derzeit ist laut Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion jedoch keine der Grundschulen des Eifelkreises in ihrem Bestand gefährdet. Dennoch macht sich so mancher seine Gedanken. Zum Beispiel Rudolf Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Speicher. "Sorgen kann man sich schon machen", sagt er. In Preist (rund 700 Einwohner) wurden für das kommende Schuljahr nur sieben Schüler angemeldet. In Orenhofen 14 (1300 Einwohner). Dabei sind die beiden Orte im eifelweiten Vergleich nicht einmal klein. "Mit sieben Kindern können Sie dauerhaft keine Schule aufrechterhalten", sagt Becker.

Etwas weniger Sorgen macht sich Norbert Schneider, Bürgermeister der VG Neuerburg - obwohl in Karlshausen nur sechs neue Schüler angemeldet sind. Die VG verfügt über einen eigenen Schulentwicklungsplan. Dieser zeige zwar, dass es tendenziell tatsächlich immer weniger Schüler gibt - "allerdings nicht in einem dramatischen Rahmen". Zudem schwanken die Jahrgänge. Schon nächstes Jahr seien für Karlshausen wieder zwölf Anmeldungen zu erwarten.

"Mittelfristig wird bei uns sicher keine Grundschule geschlossen", sagt Peter Hillen von der VG-Verwaltung Prüm, und auch der Arzfelder Bürgermeister Andreas Kruppert macht sich derzeit keine großen Sorgen um die "Zwergschulen".

An acht Grundschulen des Kreises, darunter Preist, Orenhofen und Karlshausen, begegnet man dem Problem damit, dass sogenannte Kombi-Klassen gebildet werden: Schüler zweier aufeinanderfolgender Jahrgänge werden gemeinsam unterrichtet. Die Voraussetzung ist, dass nicht mehr als 27 Schüler in der Kombi-Klasse zusammenkommen.

Sollten es insgesamt mehr Schüler sein, werden die Klassen getrennt unterrichtet - auch dann, wenn eine von ihnen sehr klein ist. So wie in Burbach (VG Kyllburg) oder Pronsfeld (VG Prüm), wo nur zwölf Kinder eine Klasse bilden. "Wir haben das Glück, dass wir immer abwechselnd einen starken und einen schwachen Jahrgang haben", sagt auch Josef Putzierer, Leiter der Bickendorfer Grundschule. Kombi-Klassen gibt es dort daher keine.

Auch die Orte haben ihre Strategien. "Wir wollen junge Leute ins Dorf ziehen und haben daher ein Neubaugebiet ausgewiesen", sagen Monika Winkelmann, Ortsbürgermeisterin von Pronsfeld, und Walter Schönhofen, Ortschef von Orenhofen, nahezu wortgleich.

Denn neben Geschäften, Ärzten oder Apotheken gehören eben auch Grundschulen zu einer attraktiven Gemeinde.

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