Gutachter sollen sich Speicherer Aula, Mensa und Schwimmbad ansehen Ist der Klotz noch zu retten?

Speicher · Wie marode ist das Nebengebäude der Speicherer Schulen wirklich? Um diese Frage zu klären, sollen sich nun noch weitere Fachleute den Altbau ansehen.

 Manche Baumängel, wie dieser, sind offensichtlich. Nach anderen sollen nun Gutachter suchen.

Manche Baumängel, wie dieser, sind offensichtlich. Nach anderen sollen nun Gutachter suchen.

Foto: TV/Christian Altmayer

Gut geplant ist halb gewonnen — so lautet, vereinfacht ausgedrückt, auch das Motto des Speicherer Ingenieurs Eric Mathey. Der Fachmann soll für die Verbandsgemeinde Speicher herausfinden, wie marode ein Nebengebäude der städtischen Schulen wirklich ist.

Auf Grundlage dessen soll er berechnen, ob sich die Sanierung von Aula, Mensa und Schwimmbad noch lohnt oder ob Abriss und Neubau am Ende billiger für die Kommune werden würden. Machbarkeitsstudie heißt das im Bürokratendeutsch.

Klar ist schon jetzt, dass bei dem 50 Jahre alten Klotz Einiges im Argen liegt. Laut einer groben Schätzung, die Mathey vergangenen Winter vorgestellt hatte (der TV berichtete), könnten rund 2,6 Millionen Euro nötig sein, um den Altbau auf Vordermann zu bringen. Brandschutz, Energieeffizienz, Technik und Bausubstanz — Verbesserungsbedarf sieht der Planer fast überall.

Nun braucht Mathey aber die Expertise weiterer Fachleute, um genaue Kosten zu ermitteln: „Wir wollen einfach keine Überraschungen erleben –  so wie bei der Grundschule Orenhofen.“ Die Schule musste nämlich kürzlich geschlossen werden, weil einem Kreisgutachter unverhofft aufgefallen war, dass die Kassettendecken völlig marode waren und herunterkrachen könnten.

Um solche Szenarios zu vermeiden, würde der Speicherer gerne einen Schadstoffgutachter und einen Tragwerksplaner hinzuziehen, zudem noch einen Fachmann für die Technische Gebäudeausrüstung, also etwa die Schwimmbadanlage.

Einen Brandschutzexperten hat die Verbandsgemeinde Speicher für die Machbarkeitsstudie bereits gewinnen können. Das Wittlicher Büro Friedrich wird sich das Gebäude für 11 500 Euro ansehen. Und auch die weiteren Fachleute soll die Verbandsgemeinde beauftragen, so der einstimmige Beschluss des Rates in der jüngsten Sitzung.  

Streit gab es darüber keinen. Senta Plein, Fraktionssprecherin der CDU, begründete das so: „Wenn wir die genauen Kosten wissen wollen, brauchen wir Fachleute, und die gibt es nicht zum Nulltarif.“ Oswald Krumeich (SPD) gab ihr Recht: „Wir müssen genau wissen, was da faul ist. Es liegt auf der Hand, dass wir die Leute brauchen.“

Wie viel das kosten wird, kann derzeit noch niemand sagen. Im Haushaltsplan der Verbandsgemeinde ist eine Summe von 100 000 Euro dafür vorbehalten. Ob es am Ende mehr oder weniger wird, sagt Bauamtsleiterin Anette Becker, stehe aber noch nicht fest.

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