Gute Aussichten für Waldbesitzer

Prüm · Mit guten Nachrichten sind die Revierförster derzeit in den Gemeinderäten der VG Prüm unterwegs: Dank der hohen Holzpreise haben die Kommunen im vergangenen Jahr einen Überschuss von insgesamt 1,5 Millionen Euro erzielt.

Prüm. Die große Nachfrage nach dem Rohstoff Holz lässt die Kassen der waldbesitzenden Gemeinden klingeln. Und das sind besonders im Prümer Land viele: 30 der 43 Dörfer in der Verbandsgemeinde Prüm nennen Waldstücke ihr Eigen - und hoffen auf Gewinne aus dem Holzverkauf. Größte Waldbesitzer sind Wallersheim mit 505 Hektar, danach folgen Weinsheim, Schwirzheim und Sellerich, die ebenfalls über große Waldflächen verfügen. Insgesamt befinden sich 3250 Hektar Wald im Besitz von Gemeinden der VG Prüm.
Derzeit werden in diesen Gemeinden die Forstwirtschaftspläne für das kommende Jahr aufgestellt und damit festgelegt, wie viel Holz geschlagen und verkauft werden soll. Im vergangenen Jahr haben die Gemeinden zusammen einen Überschuss von rund 1,5 Millionen Euro aus dem Holzverkauf erzielt, berichtet Anton Karp, stellvertretender Fachbereichsleiter bei der VG Prüm. Geld, das komplett in den Dörfern bleibt, weil die Einnahmen aus Vermögen nicht für Kreis- oder VG-Umlage herangezogen werden dürfen. "Das ist ein wichtiges Standbein für die Gemeinden", sagt Karp. Zum Vergleich: 2009 wurden in den Gemeindewäldern rund 570 000 Euro erwirtschaftet.
Erlöse beispiellos gut


Dabei profitieren die Gemeinden vor allem vom gestiegenen Preis für Fichtenstammholz. "Es war einfach ein sehr günstiges Jahr für uns", sagt Wallersheims Ortsbürgermeister Josef Hoffmann. Noch liegt das endgültige Ergebnis für 2012 nicht vor, aber in den Vorjahren hat die Gemeinde jeweils annähernd 90 000 Euro mit dem Holz verdient.
Ähnlich gut sieht es in Weinsheim aus: Für 2013 rechnet man mit einem Überschuss von rund 140 000 Euro. "Wir sind mit allen Partnern vom Forstamt bis zu den Firmen sehr zufrieden", sagt Ortsbürgermeister Peter Meyer. Ganz wichtig sei neben der guten Pflege des Waldes die große Kontinuität, die man in den vergangenen Jahren erreicht habe. "Das macht sich schon bezahlt", sagt Meyer.
"Die Holzerlöse waren in diesem Jahr so gut wie selten", sagt Bolko Haase, gemeinsam mit Peter Wind Leiter des Prümer Forstamts. Es habe keine Sturmschäden gegeben und auch nur geringe Probleme mit Käferbefall. Landesweit habe der Durchschnittspreis für Fichtenstammholz bei 85 Euro pro Festmeter gelegen. Das sei nach wie vor die wichtigste Baumart für die Gemeinden.
Großteil für Export



Ob sich die gute Preisentwicklung im kommenden Jahr fortsetzt, kann derzeit noch niemand sagen. Das hänge unter anderem auch davon ab, wie der Winter verlaufe und sich die Nachfrage entwickele. "Wir hängen ja damit auch am Weltmarkt", sagt Haase, denn ein Großteil des Holzes werde exportiert. "Derzeit bröckelt der Markt ein bisschen."
Dennoch plane man angesichts der guten Preislage so viel Holz zu schlagen, wie es nachhaltig möglich sei. Denn auch wenn es kurzfristige Preisschwankungen gebe: Mit Blick auf die Zukunft sei die Situation der Waldbesitzer sehr gut. "Langfristig wird der Holzpreis weiter steigen", sagt Haase. "Denn das ist der einzige nachwachsende Rohstoff."Extra

Rheinland-Pfalz gehört zu den waldreichsten Bundesländern. 42 Prozent der Fläche sind Wald - insgesamt 828 000 Hektar. Die Hälfte davon ist im Besitz von Kommunen. Der Rest entfällt auf den Staatswald (25,9 Prozent), private Waldbesitzer (23,7 Prozent) sowie den Bund (1,5 Prozent). Die häufigste Baumart ist nach wie vor die Fichte mit 22 Prozent, danach folgen Buchen und Eichen mit 21 beziehungsweise 20 Prozent. Dabei wächst vor allem der Anteil der Laubbäume, der derzeit 57 Prozent beträgt und von den Forstämtern nach Aussage des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums weiter ausgebaut werden soll. Landesweit werden jährlich 3,5 Millionen Festmeter Rohholz vermarktet und ein Umsatz von 150 Millionen Euro erzielt. ch

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