Gute Beete, schlechte Beete

Bitburg · Gärtnermeister Ralf Mayeres ist in Bitburg zuständig für die Gestaltung von Grün- und Freiflächen. Er lobt zwar die Vielfalt und Qualität der Anlagen, will sie aber einladender und großzügiger gestalten. Bei einem Rundgang hat Mayeres dem TV sein Konzept erklärt.

Bitburg. Bitburgs Grünflächen bestechen durch eine Detailverliebtheit, die ihresgleichen sucht. Aus gärtnerischer Sicht ist das eine Pracht. "Beet für Beet betrachtet ist alles sehr hochwertig, aus der Perspektive der Raumgestaltung gibt es aber hier und dort Stellen, die ich doch gerne verbessern würde", sagt der Gärtnermeister Ralf Mayeres. Seit Mai hat die Stadtverwaltung eine neue Stelle zur Planung der Grün- und Freiflächen geschaffen. Mayeres hat in seinen ersten Dienstwochen seither eine Bestandsaufnahme gemacht. Er hat dabei ein Konzept zur Begrünung entwickelt, das der Stadtrat einstimmig angenommen hat. Unter anderem hat er die Idee, ein "blaues Band" rund um den Innenstadtring einzurichten: "Ähnlich wie an der Römermauer das Lavendelfeld könnte gestalterisch konsequent eine Linie rund um die Innenstadt gestaltet werden." Mayeres hat eine Vision - ein grünes Ideal - das er dem TV bei einem Rundgang vorgestellt hat.Der Rundgang


Rathausplatz: "Ein Schmuckstück, auch wenn man es auf den ersten Blick gar nicht bemerkt." Grünflächen seien auf dem Gelände vor dem Rathaus zurückhaltend eingesetzt worden: "Der Platz sah vor 20 Jahren gut aus, er wird es auch in 20 Jahren tun." Nur dezent seien wenige Blumenkübel aufgestellt worden, wenige Bäume setzten wichtige Akzente. "Ansonsten darf der Platz das sein, was er ist - ein gepflegter repräsentativer Eingangsbereich. Nichts lenkt vom eigentlichen Star, also dem Rathaus, ab."

Konrad-Adenauer-Platz: "Eine schöne Anlage, mit etwas viel freiem Raum". Die Beete seien toll, zu viele Freiflächen würden das Gelände aber ungemütlich machen. "Menschen fühlen sich wohler, wenn sie im Rücken eine Deckung haben." Ausgehend von der Planung der Gewerbegemeinschaft, die bald einen neuen Brunnen einrichten wird, könne die Betonplatte in der Platzmitte mit einer niedrigen Hecke umrahmt werden. "Sie brächte mehr Geschlossenheit. Mit Bänken würde dann ein ganz toller Platz geschaffen, der vielleicht auch manchen Besucher der Innenstadt zum Verweilen einlädt."

Kreisverkehr Am Markt: "Wir müssen aufpassen, dass Kreisel nicht zu überschaubar sind. Sie sollen optische Grenzen bilden und so den Verkehr drosseln." Rasenflächen seien zwar schön, aber sehr arbeitsintensiv. Minibeete wie die an den Fußgängerüberwegen in der Brodenheckstraße hält er für Unfug: "Die bemerkt niemand, auch kein Fußgänger."
Maximinerwäldchen: "Der Platz am ehemaligen Brunnen hat eine schöne Struktur. Aber bei der Mühe, die hier investiert wird, ist das Ergebnis zu gering." Die Kübel auf dem Platz vor dem alten Brunnen störten den gradlinigen Eindruck. Die optische Verbindung zum Parkplatz vor dem Bürohaus sei durch eine uneinheitliche Gestaltung gestört. Auch hier wäre eine Hecke gut: "Auf die Bänke setzt sich niemand, solange der Verkehr am Rücken vorbeirauscht. Eine sechs Meter lange Bank wäre besser als diese kleinen."

Petersplatz: "Die japanischen Bäume sind toll, passen hier aber nicht hin und fordern viel Pflege." Generell werde zu wenig Aufenthaltskomfort geboten. "Ich wünsche mir mehr Platz als Treppen. Unter dem großen Baum ist es sehr einladend - so sollte der ganze Platz aussehen." Auch die Blumenkübel in der Fußgängerzone müssten Stück für Stück begutachtet werden. "Sie wirken altbacken, und viele sieht man nicht, weil sie einfach falsch stehen oder überflüssig sind."

Im Leuchensang: "Damals hat man sich viel Mühe mit dem Straßenrand gegeben." Davon sehe man durch das Unkraut nichts mehr. Des Unkrauts werde man heute kaum mehr Herr. Ohne einen radikalen Schnitt sei die Pflege ein Fass ohne Boden. "Wir müssen alles abtragen und ersetzen es am besten durch zurückhaltende Hecken. Die Anwohner sind so kreativ in ihren Vorgärten, alles andere würde davon ablenken und wäre im Grunde nur zu viel."
Kennen auch Sie Beete, Kreisel oder Plätze, die Sie besonders schön oder ausgesprochen hässlich finden? Erzählen Sie uns davon in einer E-Mail an
echo-eifel@volksfreund.de (bitte nicht den Namen und Wohnort vergessen).

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