Gute Bildungschancen in der Fremde

Die Einrichtung einer weiterführenden Schule in Trier-Land ist bis auf weiteres nicht erforderlich. Diese Einschätzung im Schulentwicklungsplan von Trier-Saarburg teilte gestern Abend auch der Verbandsgemeinderat Trier-Land.

Trier/Irrel/Speicher. (alf) Zustimmend nahm der Verbandsgemeinderat Trier-Land gestern Abend im Bürgerhaus Igel den Schulentwicklungsplan des Kreises Trier-Saarburg zur Kenntnis. Die mit der Aufstellung des Konzepts beauftragte Hildesheimer Planungsgruppe bestärkt die Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land in ihrer Haltung, Schülerinnen und Schüler in weiterführende Schulen in Trier und in den Eifelkreis Bitburg-Prüm zu schicken. Solange die Kinder wie bisher alle Schularten an auswärtigen Standorten gut erreichen könnten, bestehe keine Veranlassung, einen eigenen Standort in Trier-Land einzurichten.

Gerade wegen der Fusionen und Kooperationen mit benachbarten Gebietskörperschaften sei Trier-Land so gut aufgestellt, glaubt Bürgermeister Wolfgang Reiland. Er begrüßt, dass sich die Planer für die Fortführung von Schulzweckverbänden aussprechen.

Wegen ihres Zuschnitts (die VG erstreckt sich wie ein Band südwestlich bis nordöstlich um die Stadt Trier herum) sei es "wenig realistisch, die Verbandsgemeinde als einheitlichen, zusammenhängenden Schuleinzugsbereich aufzufassen", heißt es im Schulentwicklungsplan. Je nach Wohnort seien Schulen in Trier (Irsch, Zewen sowie weiterführende Schulen in der Stadt) und im Eifelkreis Bitburg-Prüm (Idesheim, Speicher, Irrel, Bitburg, Biesdorf) besser zu erreichen als Standorte innerhalb der VG.

Die gute Erreichbarkeit zeige sich auch darin, dass überproportional viele Schüler aus Trier-Land ein Gymnasium besuchten: "Statistisch gesehen entsprechen die Bildungschancen in der Verbandsgemeinde Trier-Land eher denen in der Stadt Trier und nicht denen im Landkreis."

Nur für den Fall, dass Orte in der Verbandsgemeinde Trier-Land künftig ein volles schulisches Angebot nicht wohnortnah erreichen können, empfiehlt die Hildesheimer Planungsgruppe die Einrichtung einer weiterführenden Schule.

Auch die Prognosen für die Grundschulen in Trier-Land sehen vergleichsweise gut aus. So fällt der Rückgang der Jahrgangsstärken geringer aus als im Kreisdurchschnitt.

In einer "Maximal-Variante" haben die Schulplaner anhand der zu erwartenden Schulabgänger der Grundschulen Igel, Kordel, Langsur, Aach-Newel, Ralingen, Trierweiler, Welschbillig und Zemmer-Rodt die Schülerpotenziale für die Sekundarstufen I und II hochgerechnet.

Danach gehen die Zahlen für die Jahrgänge 5 bis 10 "nur" von 1361 (Schuljahr 2009/2010) auf 1145 (2016/2017) zurück, das entspricht einem Rückgang der Klassenzahl von 57 auf 49. Von der fünften bis zur 13. Klassenstufe sieht die Hochrechnung wie folgt aus: 1832 Schülerinnen und Schüler sind es im Schuljahr 2009/2010; 2016/2017 wird diese Zahl auf 1537 schrumpfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort