Gute Wünsche hat es gegeben

Wenn gute Ideen trotz allem Engagement der Beteiligten nicht funktionieren, schmerzt das. Wenn dabei eine Seite in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht ist, ist dieser Schmerz an dieser Stelle noch größer als bei anderen Beteiligten.

Es ist nur natürlich, dass der Besitzerin des Alten Bahnhofs in Wittlich, die Großes mit dem zentralen Gebäude vorhatte und die nun vor der Zwangsversteigerung steht, nicht nur bei sich selbst, sondern auch an anderen Stellen nach Gründen für das absehbare Scheitern sucht. Warum hat die finanzierende Bank das Projekt nicht wirklich ausfinanziert? Warum wurde der Kredit gekündigt und ihr - aus ihrer Sicht - nicht genug Zeit gegeben, um andere Finanzierungsmöglichkeiten zu finden? Dass solche Fragen aufkommen ist normal. Ebenso normal ist, dass die Bank dazu schweigt. Die Maßstäbe von Banken sind oft - und das ist ökonomisch durchaus begründbar - stärker an Zahlen als an Schicksalen orientiert. Daraus entstehen - meist allerdings für die Öffentlichkeit unbemerkt, da es nicht um solch zentrale Projekte wie den Alten Bahnhof geht - Vermutungen, dass dort interessierte Kreise im dunklen Hinterzimmer Pläne ausgeheckt haben, um ein Projekt auszuhebeln und selbst davon zu profitieren. Solche Gerüchte machen nun auch rund um den Alten Bahnhof die Runde. Auch hier werden sie sich vermutlich nicht auflösen lassen. Ja, solche Theorien sind oft sehr langlebig, da sich dunkle Hinterzimmer, wenn es sie denn gibt, vor allem dadurch auszeichnen müssten, dass sie sehr dunkel und schalldicht sind. Was bleibt ist ein Projekt, das nun vor dem Scheitern steht, obwohl ihm - und das ist sicher - beim Start alle Beteiligten nur Erfolg gewünscht haben.

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