Gutes wird doppelt belohnt

Oberweiler · In Oberweiler ist am Wochenende der Umweltpreis der Grünen verliehen worden. Anlässlich der zehnten Auflage hat man das Preisgeld diesmal auf 2000 Euro verdoppelt, sodass am Ende jedes der zwölf eingereichten Projekte gewürdigt worden ist.

Oberweiler. Würden alle so handeln, wie es Nicole Hammes und Ignaz Göbel aus Rittersdorf getan haben, gäbe es an diesem Samstagnachmittag mit Sicherheit einige lange Gesichter. Denn dann wären die Kaffeekannen leer. Und auch der Kuchen würde etwas anders aussehen. Denn Hammes und Göbel haben an einem Ernährungsexperiment teilgenommen, bei dem es darum ging, sich 80 Tage ausschließlich regional zu ernähren. Das heißt, sie durften nur Lebensmittel einkaufen und essen, die in einem Umkreis von zirka 50 Kilometern angebaut und hergestellt wurden. Und man muss kein Ernährungswissenschaftler sein, um im Kaffee den Bestandteil ausfindig zu machen, der in diesem Umkreis nicht zu finden ist.
Nicole Hammes und Ignaz Göbel haben es geschafft. "Und sie haben dabei ein Bewusstsein dafür entwickelt, wie viele Produkte gar nicht aus der Heimat kommen", sagt Ludwig Kewes. Er ist einer der Laudatoren der diesjährigen Verleihung des Grünen Umweltpreises. Bereits zum zehnten Mal werden Projekte aus den Bereichen Natur-, Tier- und Klimaschutz sowie des nachhaltigen, sozialen und ökologischen Wirtschaftens gefördert. Anlässlich des Jubiläums haben die Grünen das Preisgeld verdoppelt. Statt wie üblich 1000 Euro stehen diesmal 2000 Euro bereit.
Das Projekt der beiden Rittersdorfer ist nur eines von vielen. Und letztlich auch nicht das, welches von der fünfköpfigen Jury, bestehend aus Vertretern des Naturschutzbunds (Nabu), des Bunds für Umwelt und Naturschutz (Bund), der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) und der Grünen, mit dem ersten Platz ausgezeichnet wird. Insgesamt werden an diesem Nachmittag im Oberweiler Bürgerhaus zwölf Preise vergeben. Aufgeteilt sind diese in die beiden Kategorien Unternehmen sowie Gruppen und Private.
Bei den Unternehmen ist es das Konzept der Westeifeler Erneuerbare Energien Genossenschaft (WEEG), das die Jury am meisten überzeugt hat und deshalb den ersten Preis erhält. Die 2011 gegründete Genossenschaft möchte den Ausbau der Windkraft in der Eifel vorantreiben und daran die Bürger und Gemeinden profitieren lassen. Mittlerweile gehören der Genossenschaft kreisweit mehr als 300 Mitglieder an.
Für den Bürgerbus der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld wären das zu viele. Denn der hat nur fünf Plätze und ist auch nicht für den Transport von Genossenschaftsmitgliedern gedacht, sondern zur Beförderung älterer Menschen in der VG Arzfeld (Der TV berichtete). Das Fahrzeug, das Dank der insgesamt 20 ehrenamtlichen Fahrer auf Abruf bereit steht, ist darüber hinaus laut VG-Bürgermeister Andreas Kruppert auch bundesweit der einzige Bürgerbus, der aufgrund seines Elektromotors CO2-frei unterwegs ist. Das Projekt der Arzfelder kommt nicht nur bei den Senioren der VG gut an, sondern auch bei der Jury. Weshalb es dafür in der Kategorie Gruppen und Private schließlich den ersten Platz gibt.Extra

Kategorie Unternehmen: (Urkunden) 1. Westeifeler Erneuerbare Energien Genossenschaft, 2. Nahwärmeprojekt Biogasanlage Niederweiler/Hotel Dorint am Stausee Bitburg, 3. Firma Thiel & Alff aus Schönecken (Fotovoltaik auf dem Firmengelände) sowie Familie Schoden aus Lützkampen (regenerative Energienutzung). Kategorie Gruppen und Private (Urkunden und Preisgeld): 1. Bürgerbus der VG Arzfeld (600 Euro), 2. Gemeinschaftsprojekt der Jugendgruppe des Kreisimkerverbands und der Waldjugend (450 Euro), 3. Familie Strauch aus Neidenbach mit ökologischer Oase in einem Neubaugebiet (350 Euro), 4. Eifeler Bachforellenprojekt von Anglern (300 Euro), 5. Bienenprojekt der Bertrada-Grundschule Prüm (200 Euro), 6. Hochbeetprojekt der Kita Nattenheim (50 Euro) sowie Nicole Hammes und Ignaz Göbel mit dem Experiment, sich 80 Tage rein regional zu ernähren (50 Euro). uhe

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