Häusertaufe und sprechende Namen

Birgel · In den Eifelorten gibt es ganz unterschiedliche Kirmes-Bräuche. Vom Hahnenköppen nimmt man aus tierschutzrechtlichen Gründen Abstand. In Birgel bestimmt das Häusertaufen den Kirmesablauf.

Birgel. Es ist ein alter Brauch, den die Birgeler, so scheint es, nicht wieder hergeben wollen: Sie ziehen durch die Straßen und taufen Häuser.
Die Häusertaufe am Kirmesmontag in Birgel hat der Brauchtumspflegeverein eingeführt. Dieser ist entstanden, als der Junggesellenverein sich 1972 aufgelöst hat. "Getauft werden neue Häuser oder erworbene alte Gebäude im Dorf. Die Häuslebauer oder Erwerber sollen so in das Dorfleben eingebunden werden und sich hier wohlfühlen", erklärt Ortsbürgermeister Günter Klinkhammer.
Dieses Mal musste für den Umzug in Birgel sogar ein Bus eingesetzt werden, der in Richtung Wiesbaum zur Siedlung Esch fuhr. Uwe Ulrich, der seit über zwölf Jahren die Aufgabe des "Pastors" bei der Häusertaufe übernimmt, hat bei Andre Esch nachgefragt, ob er die Taufe empfangen möchte. Nach einem lauten "Ja" führt jetzt das neu errichtete Wohnhaus den Namen Zur Bielenhof-Ranch. Als Messdiener assistierten Thomas Hutsch und Mario Blasen, der den mächtigen Kirmesknochen trug. Die Hubertusbläser unterhielten beim Prozedere mit Marschmusik.
Nach einem gemütlichen Umtrunk ging es weiter zu dem erworbenen Haus von Brigitte Wolf und Peter Gaspers. Ihr Anwesen erhielt den Namen: Zur Biga. Dies bedeutet: "Birgeler Gartenschau". Der Name bezieht sich auf den wunderschönen Garten, der dort zu sehen ist. jtz

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