Hahnplatz-Sanierung in Prüm: Es hängt nicht an den Mauerblöcken

Prüm · Geduldsspiel am Hahnplatz: Alle warten auf die großen Steinquader, die dort benötigt werden. Trotzdem soll von heute an auch wieder gepflastert werden - und Vorarbeiter Rainer Schönecker stellt etwas klar.

 So hoch etwa, zeigt Vorarbeiter Rainer Schönecker, werden die Mauersteine auf dem Betonfundament sitzen. TV-Fotos (2): Fritz-Peter Linden

So hoch etwa, zeigt Vorarbeiter Rainer Schönecker, werden die Mauersteine auf dem Betonfundament sitzen. TV-Fotos (2): Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

"Es muss jetzt richtig losgehen", sagt die Prümer Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Jetzt - das heißt heute, am Montag. Denn die Firma, die am Hahnplatz das Pflaster setzt, soll wieder anrücken.

Pflaster? Da war doch was. Genau, im vergangenen Jahr verzögerte sich der Beginn der Umbauarbeiten, weil man auf die Natursteine warten musste, die erst aus Vietnam herübergeschippert werden mussten - und bei denen lange unklar blieb, ob sie die nötige Qualität haben (der TV berichtete).
Im Moment entsteht ein ähnlicher Eindruck: Es geht diesmal um die großen Randblöcke, die am oberen Hahnplatz den Fuhrweg und die daneben entstehenden Parkplätze von den Terrassen für die Außengastronomie abgrenzen sollen. "Die brauchen wir dringend", sagt Mathilde Weinandy.
Stimmt - die Beton-Fundamente sind dafür bereits gesetzt. Erwartet wird die Lieferung der tonnenschweren Steine, rund 25 Stück, noch im Juli.

Aber Rainer Schönecker, Vorarbeiter der Baufirma Schnorpfeil, hat da etwas richtigzustellen: "Wir hadern nicht damit, dass die Blöcke nicht da sind", sagt er. "Wir haben genug zu tun."
Tatsächlich laufen seit einigen Wochen all die Arbeiten, von denen man später nichts mehr sehen wird - und bei denen es scheint, als gehe es auf der Baustelle nicht so recht voran. So seien überall auf der großen Fläche Versorgungsleitungen und Stromanschlüsse gelegt worden, teils städtisch, teils privat, sagt Schönecker. Denn auch die Eigner der Gebäude rund um den Platz können dadurch in Zukunft von draußen an Strom und Wasser kommen.
"Das ist wie beim Bäcker", sagt der Straßenbaumeister. "Der kann die Brötchen auch erst backen, wenn der Teig gerührt ist."

In der kommenden Woche werde außerdem RWE die Leitungen für die Straßenlaternen verlegen. Und soeben haben die weiteren Kanalarbeiten in der unteren Hahnstraße begonnen.
Und wo die großen Blöcke noch nicht da sind, werden eben kleinere Steine gesetzt: für den Fußweg, der entlang der Fahrbahn und rund um den Platz verlaufen wird.
Schönecker unterstreicht es noch einmal: "Wir haben aktuell keine Wartezeit wegen der Steine. Die sind im Anmarsch. Und wenn sie da sind, geht es hier wieder mit Überstunden los."
Weil aber noch mehr als nur die dicken Mauerblöcke anrollt oder -schwimmt, wird dafür auf dem Ausstellungsgelände ein Lagerplatz geschaffen - eingezäunt und mit Videoüberwachung.

Dennoch sind sie mit ihren Arbeiten insgesamt, schätzt Schönecker, um einige Wochen hintendran. Das aber habe eben mit den Ausgrabungen zu tun, die das Landesmuseum und die Generaldirektion Kulturelles Erbe am Platz vornehmen lassen. Aktuell aber sei man so aufeinander abgestimmt, dass keine Behinderungen entstünden. Bis September sollen die Sondierungen beendet sein. Ausnahme: "Wenn die was finden, woran sie Interesse haben."

Die Bürgermeisterin hat unterdessen auch etwas klarzustellen: Denn es gebe immer noch Leute, die die Abteistadt meiden - "weil sie glauben, man kommt nicht rein".
Dabei sei der Hahnplatz doch bereits wieder für den Verkehr geöffnet. Und Parkplätze stünden auch genug zur Verfügung.

Kurzum: "Das ist schon kein Spässchen" sagt Mathilde Weinandy. "Es ist zäh, es ist nervig, und für die, die hier Geschäfte haben, ist es besonders nervig." Das bestätigt auch Christine Kausen, die Vorsitzende des Gewerbevereins. Und dennoch wolle man nicht jammern, sagt sie - zumal sich die Bürgermeisterin in den wöchentlichen Lagebesprechungen immer dafür sark mache, dass es auf der Baustelle so zügig wie möglich vorangehe.KommentarMeinung

 Gehen weiter: die Grabungen am Hahnplatz.

Gehen weiter: die Grabungen am Hahnplatz.

Foto: (e_pruem )

Es bleibt eben ein Geduldsspiel
Wir wiederholen das an dieser Stelle so oft, wie es nötig ist: Niemand, der nach Prüm will, wird daran gehindert. Die Stadt, ihre Geschäfte, sie sind erreichbar. Also: bitte einfach kommen, das geht schon. Und zu den Bauarbeiten: Es ist an vielen Stellen etwas los, keiner liegt auf der faulen Haut. Nur geht es nicht überall sichtbar voran. Mit Betonung auf "sichtbar". Das wird sich bald ändern. f.linden@volksfreund.de

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