Halb gewonnen hat Bitburg schon

BITBURG. Mit etwas Glück gibt es einen unerwarteten Geldsegen für Bitburg. Bis zu 400 000 Euro kann die Stadt Bitburg für Investitionen in die Zukunft der Kommune gewinnen, wenn sie den Wettbewerb "Werkstatt Innenstadt" gewinnt. Die erste von zwei Runden hat die Bierstadt bereits überstanden.

Die Zielsetzung klingt einfach und ist doch so schwer umzusetzen: "Innenstadtentwicklung muss wieder verstärkt als Gemeinschaftswerk der Politik, der Verwaltung, der Wirtschaft und der Bürgerschaft verstanden werden." So lautet das Credo des Wettbewerbs "Werkstatt Innenstadt", der von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz ausgelobt wurde und bei dem es insgesamt 600 000 Euro zu gewinnen gibt. Die Stadt Bitburg hat sich in der Kategorie der Kommunen zwischen 10 000 und 30 000 Einwohnern gemeinsam mit Bad Dürkheim und Haßloch gegen die Konkurrenz aus dem gesamten Land durchgesetzt. Ebenfalls am Wettbewerb - wenn auch mit Ausnahme von Wittlich in anderen Kategorien - nahmen die VG Prüm, die VG Daun oder die Stadt Trier an der "Werkstatt Innenstadt" teil. Die einzige andere Siegergemeinde aus der Region ist die VG Hermeskeil, die sich bei Kommunen zwischen 3000 und 10 000 Einwohnern durchgesetzt hat und in die zweite Runde einzog. "Bitburg - die junge Stadt" heißt das Projekt, das bei der Jury großen Anklang fand. Ausgearbeitet hat die Präsentation das Büro Isu, zuständig für die Stadtentwicklungskonzept in der Kreisstadt. "Ein wichtiges Ziel der kommenden Jahre muss sein, dass junge Menschen in die Innenstadt kommen und dort leben", sagt Isu-Chef Klaus Zimmermann. Dazu brauche man mehrere Dinge. Zum einen sei es unerlässlich modernen Wohnraum auch in alter Bausubstanz zu schaffen. Eine Bedingung, die von der Sanierungspolitik der vergangenen Jahre unterstützt werde. "Zum anderen gehört zum lebenswerten Wohnen aber auch, dass die passende Infrastruktur vorhanden ist", sagt Zimmermann. Zudem müsse der Begriff Innenstadt weiter gefasst werden. "Innenstadt und Saarstraße müssen stärker verbunden werden", beschreibt er ein Ziel von Stadtplanung in Bitburg. Auch die Bereiche Krankenhaus und Brauerei müssten noch stärker in den Lebensraum Innenstadt integriert werden, sagt Zimmermann. In den Teilnahme-Unterlagen findet sich deshalb dieser Anspruch wieder in der Rubrik Themenfelder. Im Vorhaben "Junge Stadt" geht es um Einzelhandel, Wohnen, Städtebau und Innenstadterweiterung.Bitburg soll Vorreiter für andere Städte sein

Die Voraussetzungen in Bitburg für eine positive Entwicklung seien gut. Die Stadt sei eine der wenigen Kommunen in der Eifel, die mittelfristig gesehen weiter wachsen. "Und aus den Erkenntnissen aus Bitburg sollen Modelle entstehen, die in anderen Städten umgesetzt werden können", beschreibt der Planer das Ziel des Wettbewerbs, in dessen zweiter Phase man sich nun befindet. Derzeit läuft für die jeweils drei Siegergemeinden in den drei Kategorien - ursprünglich sollten es nur sechs sein - die Werkstattphase. Dort werden die vorgestellten Projekte in Workshops und Sitzungen weiter vertieft und vorgestellt. Dabei werden die einzelnen Kommunen unterstützt durch die Entwicklungsagentur des Landes, das Land selbst sowie durch externen Fachverstand eines Stadtplanungsbüros aus Dortmund. Im Frühjahr 2005 findet dann die Prämierung statt. In der Bitburger Kategorie gibt es für den ersten Platz 400 000 Euro, für den zweiten immerhin noch 200 000 Euro. Der dritte Sieger erhält 50 Prozent der Planungskosten seines Projekts. Im kommenden Jahr soll das gewonnene Geld dann direkt wieder ausgegeben werden. Und zwar für die Projekte, die prämiert wurden. Gleichzeitig werden aus den Siegerprojekten Modelle für andere Kommunen im Land abgeleitet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort