Halb Karneval, halb Ballermann: Karlshausen uns sein Sommerumzug

Karlshausen · Karneval im Sommer? Wassereis statt Kamelle? Eine verrückte Idee. Der Karnevalsverein Islek-Karlshausen hat damit offenbar eine Marktlücke getroffen, denn seit 2010 hat sich das bunte Treiben in der Südeifel zu einem Zuschauermagneten entwickelt. Am Samstag, 1. August, um 19.11 Uhr ist es wieder so weit.

 Das Organisationsteam freut sich auf das bunte Treiben (von links): Jörg Klerf, Marina Krämer, Tanja Dichter, Daniel Lutgen, Petra Kessler und Daniel Weiler. Tatkräftig unterstützt werden sie von Sebastian Bollig, Manuel Weiler und Dieter Lutgen, die beim TV-Termin nicht dabei sein konnten. TV-Foto: Wilma Werle

Das Organisationsteam freut sich auf das bunte Treiben (von links): Jörg Klerf, Marina Krämer, Tanja Dichter, Daniel Lutgen, Petra Kessler und Daniel Weiler. Tatkräftig unterstützt werden sie von Sebastian Bollig, Manuel Weiler und Dieter Lutgen, die beim TV-Termin nicht dabei sein konnten. TV-Foto: Wilma Werle

Foto: Wilma Werle (wiw) ("TV-Upload Werle"

Karlshausen. So einen Zulauf wie in diesem Jahr hatten die Narren vom Karnevalsverein Islek-Karlshausen noch nie für ihren Sommerumzug. Mit ihren bisherigen Umzügen 2010, 2011 und 2013 haben sich die Veranstalter wohl etabliert.
"Bereits im Mai waren wir ausgebucht", erzählt die Vereinsvorsitzende Tanja Dichter. Fleißig hatten die Karnevalisten die Werbetrommel gerührt und 25 000 Broschüren verteilt. Und so werden am Samstag, 1. August, 25 Gruppen durch Karlshausen ziehen, 21 davon mit einem Wagen. "Mehr verkraftet unser kleines Dorf nicht", sagt sie.Das Dorf wird zur Partymeile


Nach dem Umzug wird DJ Jürgen Ewertz mit seinem Team der Music-Factory im Festzelt die Stimmung weiter anheizen. "Im vorigen Jahr hatten wir über 1200 Leute im Zelt, dazu noch all die, die entlang der Straße mitgefeiert haben. Das wird echt gut angenommen", freut sich Daniel Lutgen. Wenn dann ganz Karlshausen wieder zur Partymeile wird, ist das der schönste Lohn für die Organisatoren. Denn für die 35 Karnevalsfreunde des erst 1997 gegründeten Vereins und ihre Helfer bedeutet es viel Arbeit, das Fest auf die Beine zu stellen. "Aber wir halten damit unser Dorf am Leben", sagt Daniel Lutgen. "Und das Dorf steht hinter uns."
So ist es für die Karnevalsfreunde auch selbstverständlich, am nächsten Tag nicht nur das Zelt abzubauen, sondern auch die Straßen und Vorgärten zu säubern.
Doch bis es so weit ist, freuen sich alle erst einmal auf die angemeldeten Gruppen. Ein Hingucker werden wie in jedem Jahr die Narren aus Waldkirch im Schwarzwald sein. Mit ihren furchterregenden Masken und Kostümen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht, ausgestattet mit Kuhglocken und Peitschen, sind sie von Anfang an dabei und "sind schon Kult hier", freut sich Lutgen bereits jetzt. Und Klerf erzählt lachend: "Mein neunjähriger Sohn sagt: 'Kommen die Teufel auch wieder? Da hab ich wieder Angst.'"
Andere Gruppen erscheinen - passend zur Jahreszeit - eher im Hawaiihemd. "Es ist ja nicht unbedingt Karneval. Deshalb nennen wir es auch Sommerumzug", lässt Dichter alle Möglichkeiten offen. Lutgen freut sich dennoch auf "Karnevalsfeeling im Sommer", Klerf eher auf "Mallorca-Ballermann-Stimmung". Statt Kamellen wird es Wassereis oder frisches Obst geben, Wasserpistolen sorgen für Abkühlung.
Damit der Sommerumzug tatsächlich ein fröhliches Fest für alle Generationen werden kann, hoffen die Isleker Karnevalsfreunde, dass die Gruppen auf ihren Wagen auch entsprechende Musik abspielen: Statt Techno sollen in diesem Jahr mehr Schlagermusik und kölsche Töne für Stimmung sorgen. "Es ist wirklich jedes Mal extrem viel Arbeit", resümiert die Vorsitzende. "Aber unser Sommerumzug ist etwas Besonderes. Kirmes kann jeder."

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