Halle 300: Niemand will sie haben

Bitburg · Seit Anfang des Jahres steht die Halle 300 auf dem Bitburger Flugplatzgelände zum Verkauf. Einen Interessenten für das mehr als 1600 Quadratmeter große Gebäude gibt es derzeit noch nicht. Doch hat die Stadt ohnehin nicht damit gerechnet, dass die potenziellen Käufer Schlange stehen werden.

 Für die Halle 300 auf dem Flugplatzgelände wird ein Käufer gesucht. TV-Foto: Uwe Hentschel

Für die Halle 300 auf dem Flugplatzgelände wird ein Käufer gesucht. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg. Für laute Veranstaltungen ist das Gebäude ideal. Nicht weil die Akustik dort so überragend ist, sondern weil die Halle in einem reinen Gewerbegebiet liegt. Wer dort feiert, hat kein Problem mit lärmempfindlichen Nachbarn. Möglicherweise aber ein Problem mit dem Heimweg. Denn der Veranstaltungsort liegt rund drei Kilometer Luftlinie vom Zentrum der Bitburger Innenstadt entfernt. Und wer für diese Strecke kein Flugzeug hat und damit auf Straßen angewiesen ist, kann für den Weg ins Stadtzentrum noch gut einen Kilometer hinzurechnen.
Die Halle 300 liegt also nicht wirklich zentral, genutzt wird sie aber dennoch. Jedes Jahr sind dort rund 30 Veranstaltungen, darunter auch private Feiern wie beispielsweise Hochzeiten. Zudem probt der städtische Musikverein in einem Nebenraum der Halle 300. Und nicht zuletzt ist in der ehemaligen Großküche des mehr als 1600 Quadratmeter großen Gebäudes auch ein Catering-Betrieb angesiedelt.
So gesehen erfüllt das einst von Amerikanern auf dem Flugplatz Bitburg errichtete Gebäude auch heute noch durchaus seinen Zweck. Es verursacht aber auch Kosten, die sich über die Mieteinnahmen nicht abdecken lassen und die für die Stadt jährlich zu einem Defizit von rund 20 000 Euro führen. Aus diesem Grund will die Stadt die Halle loswerden. Ein Wertgutachten liegt bereits vor. Und zwischenzeitlich wurde auch ein Makler damit beauftragt, die Halle 300 zu verkaufen. 540 000 Euro sind als Kaufpreis angesetzt. Bislang jedoch ist der Kreis derer, die sich dort verwirklichen wollen, überschaubar.
"Die Nachfrage ist sehr bescheiden", sagt Armin Seiwert, bei der Stadtverwaltung zuständig für die Liegenschaft. Derzeit gebe es keinen Interessenten für das Gebäude, fügt er hinzu. "Die Halle 300 ist nun mal kein sehr gängiges Objekt", sagt Seiwert, weshalb man für die Vermarktung "etwas mehr Atem brauche" als beispielsweise für ein Geschäftshaus in der Innenstadt.
Der zuständige Makler habe aber erklärt, dass eine Vermittlungsdauer von neun bis zwölf Monaten für ein Gewerbegebäude durchaus normal sei, ergänzt Seiwert. Und die Halle 300 stehe ja erst seit zwei Monaten zum Verkauf.
Zur besonderen Ausstattung des Gebäudes gehören neben einer Abluft- und einer Brandmeldeanlage auch ein Lastenaufzug, Kühlzellen sowie eine Bühneneinrichtung. Aus energetischer Sicht ist das Gebäude zwar alles andere als auf dem modernsten Stand, doch hat die Stadt seit der Übernahme der Halle in den 90er Jahren immerhin in die Erneuerung der Heizung investiert und zudem auch leichtere Renovierungsarbeiten in Angriff genommen. Und das muss auch reichen. Denn auch wenn sich so schnell kein Käufer finden sollte, so ist die Stadt nicht gewillt, weiteres Geld in das Gebäude zu stecken. Weder in die Halle, noch in das dazugehörende und mehr als 10 000 Quadratmeter große Grundstück. uhe

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