Halleluja! "Onkel" Beck mit dickem Scheck

WAXWEILER. Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hat am Freitag dem Waxweiler Pastor Hubert Colling einen Scheck in Höhe von 50 000 Euro überreicht. Das Geld stammt aus der rheinland-pfälzischen Kulturstiftung und dient dem Wiederaufbau der Pfarrkirche, die im Dezember durch einen Brand schwer beschädigt worden war.

Nomen est Omen: Die Halleluja-Singgruppe Waxweiler machte ihrem Namen am Freitag im Dechant-Faber-Haus alle Ehre. Denn was sie anstimmte, waren in der Tat reine Freudengesänge, nachdem Ministerpräsident Kurt Beck mit einem Zuwendungsbescheid angerückt war, dessen Dimensionen alle Erwartungen sprengte: 50 000 Euro bescherte der bestens aufgelegte Landesvater der Kirchengemeinde Waxweiler zur Sanierung des ramponierten Gotteshauses. Kein Wunder, dass da Freude aufkam: "Sehr geehrter, lieber Herr Ministerpräsident", frohlockte Pastor Hubert Colling in seiner Dankrede hoch erfreut und ergänzte: "Jetzt sage ich das Wort lieber ja noch viel lieber". Den lang anhaltenden Applaus genoss Kurt Beck denn auch unübersehbar, während er anmerkte: "Man sieht es auch hier. Der Onkel, der mit dem Scheck kommt, ist beliebter als die Tante, die nur Klavier spielt." Zuvor hatte der Mainzer Regierungschef den Zusammenhalt und das beispielhafte Miteinander der Bürger Waxweilers gelobt. Ausschlaggebend für die hohe Zuwendung aus der Kulturstiftung sei die Nachdrücklichkeit gewesen, mit der die SPD-Landtagsabgeordnete Monika Fink ihm die Situation geschildert habe. So habe man in Mainz auch sehr schnell erkannt, dass die Kirche von Waxweiler "ohne Zweifel eine besondere kulturelle Bedeutung" besitze. Beck: "Das hat schließlich die Brücke gebaut, über die wir mit einem unbürokratischen Beschluss gegangen sind. Ich freue mich, dass wir helfen können."Ein Besuch, der Mut macht

Bis heute liege Traurigkeit über der Pfarrei Waxweiler, sagte Pastor Hubert Colling. Allerdings kannte der Theologe bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Summe, mit der Kurt Beck wenige Minuten später aufwarten würde. Doch offensichtlich hatte der Kirchenmann eine Eingebung, als er sagte: "Sie setzen mit Ihrer Anwesenheit Zeichen und machen uns Mut, weiter zu machen." Auch Rendantur-Chef Peter Philippe war anfangs noch ebenso zurückhaltend wie sachlich. Er dankte Kurt Beck für dessen Interesse am Sanierungsobjekt und nannte nackte Zahlen: 820 000 Euro werde die Sanierung des Gotteshauses verschlingen, der Turm müsse immerhin komplett neu gebaut werden. So bleibe nach Abzug alle Zuschüsse und Versicherungsleistungen immerhin noch ein Betrag von 160 000 Euro, der auf der Kirchengemeinde laste. Doch auch Philippes Miene hellte sich am Ende auf: "Das ist ein Meilenstein", bekannte der Kirchen-Rechner nach der Überreichung des Symbol-Schecks. Arzfelds Verbandsgemeinde-Bürgermeister Patrick Schnieder (CDU) hatte zu Beginn der Beck-Visite noch einmal an den Brand vom Dezember 2004 erinnert. Auch er sprach von Traurigkeit und zeitweiser Verzweiflung. Gleichzeitig lobte der Verwaltungschef die große Solidarität der Bürger. Die Tatsache, dass der Ministerpräsident den Menschen in Waxweiler in dieser schwierigen Situation zur Seite stehe, bezeichnete Schnieder als eine "große Geste".

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