Haltestelle ohne Bus

RITTERSDORF. (mok) Das Warten auf den Bus war für die 17-jährige Elisabeth Hartmann aus Rittersdorf in den vergangenen Tagen manchmal vergebens. Aus Sicherheitsgründen, so der Verkehrsverbund RMV, habe man die Haltestelle in Rittersdorf in einigen Fällen nicht angesteuert, wenn es glatt war.

Elisabeth Hartmann aus Rittersdorf geht in Prüm zur Berufsbildenden Schule. Weil die 17-Jährige noch keinen Führerschein hat, ist sie beim Weg zur Schule auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angewiesen. An jedem Wochentag fährt sie morgens um 6.26 Uhr mit der Rhein-Mosel Verkehrsgesellschaft (RMV) von Rittersdorf nach Prüm und nach Schulschluss wieder zurück. In den vergangenen Tagen wartete sie mehrmals umsonst an der Rittersdorfer Haltestelle in der Straße "Königsberg" an der Wisselbach. Wegen Straßenbauarbeiten gilt sie seit einiger Zeit als Ersatz für die Haltestelle in der Prümer Straße.Glatte Straßen sorgen für Ausfälle

"Der Bus kam nicht, also habe ich meine Tochter nach Prüm gefahren", sagt ihr verärgerter Vater Dietrich Hartmann. Zum Unterricht in der Berufsbildenden Schule sei die Schülerin deshalb mehrmals zu spät gekommen. Schon zu Beginn der Haltestellen-Änderung habe es ähnliche Probleme mit dem Linienbus gegeben. Wenn die Straßen nicht ausreichend gestreut seien, hätten die Fahrer "die Pflicht, zu entscheiden, ob sie dort herein fahren", sagt Norbert Gietzen, Niederlassungsleiter der RMV, auf TV-Anfrage. "Die Sicherheit hat Vorrang", lautet die Maßgabe der Verkehrsgesellschaft an ihre Fahrer. Diese müssten vor Ort entscheiden, ob sie die abschüssige Umleitungsstraße in Rittersdorf ohne Gefahr befahren könnten. Besonders in den frühen Morgenstunden seien die Straßen oft noch glatt, so dass die Busfahrer aus Sicherheitsgründen manchmal am Ort vorbei führen, erklärt Gietzen. Ohnehin bereiteten die Straßenbauarbeiten in Rittersdorf der Verkehrsgesellschaft Schwierigkeiten, sagt er. Ein Durchkommen sei seit Beginn der Maßnahmen manchmal kaum möglich, heißt es bei der RMV in Trier. "Dann müssen sie sich etwas einfallen lassen, wenn der Bus nicht herunter fahren kann", sagt Dietrich Hartmann. Er verweist auf das RMV-Jahresabonnement, das seine Tochter hat. "Das Geld wird abgebucht. Egal, ob der Bus fährt oder nicht", sagt Hartmann. Der Familienvater hofft, dass seine privaten Extra-Fahrten nach Prüm nun ein Ende haben. Was brennt Ihnen auf den Nägeln? Schildern Sie uns Ihr Problem auf einer Din-A-4-Seite und schicken Sie es an: Trierischer Volksfreund, Stichwort: "TV bringt's voran”, Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8, 54294 Trier, oder als E-Mail an: thema@volksfreund.de.

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