Handwerk bald Hand in Hand

BITBURG/PRÜM/GEROLSTEIN/DAUN/BERNKASTEL/WITTLICH. Die Kreishandwerkerschaften Westeifel und Bernkastel-Wittlich mit zusammen rund 1200 Mitgliedsbetrieben planen noch für dieses Jahr ihren Zusammenschluss. Erste Gespräche wurden bereits geführt.

"Wir hoffen, bis Ende dieses Jahres die Gespräche abgeschlossen und den Vollversammlungen abstimmungsfähige Beschlussvorschläge vorgelegt zu haben", sagte Dirk Kleis, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft (KHS) Westeifel auf TV-Anfrage. Der Vereinigung gehören rund 600 Mitgliedsbetriebe aus 16 Innungen in den Kreisen Bitburg-Prüm und Daun an. Laut Kleis gibt es zwar noch keinen Gremienbeschluss, Anfang Mai wurden aber innerhalb der Vorstände erste Gespräche bezüglich einer Fusion geführt. Die zweite Runde soll im Juni folgen. Bei Vollversammlung heute in Gerolstein soll die Fu- sion erstmals öffentlich thematisiert werden. Die Handwerker im Kreis Bernkastel-Willich sind da schon einen Schritt weiter, wie KHS-Geschäftsführer Peter Karst berichtet: "Bereits im Februar dieses Jahres hat unsere Vollversammlung grünes Licht für Fusionsverhandlungen gegeben." Fusionsgespräche: Auf jeder Seite ein Trio

In beiden KHS sei je ein Dreier-Gremium, bestehend aus dem jeweiligen Kreishandwerksmeister, seinem Stellvertreter und dem Geschäftsführer, gebildet worden, das die zentralen Fragen um die Fusion klären soll. Grund für die nun anlaufenden Überlegungen sind laut Kleist "politischer Druck" und "wirtschaftliche Probleme". Er sagt: "Zum einen gibt es bundesweit und in vielen Bereichen die Tendenz zu größeren Einheiten, zum anderen geht durch die schwache Konjunktur auch die Zahl unserer Mitgliedsbetriebe und somit unser Beitragsaufkommen zurück." Durch einen Zusammenschluss mit der fast gleich großen KHS Bernkastel-Wittlich (rund 630 Mitgliedsbetriebe aus 14 Innungen) erhofft sich Kleis einerseits Einsparungen, andererseits denkt er auch an Qualitätssicherung. Er sagt: "Wir wollen die Einheit so aufstellen, dass sie umfassende Beratung - von juristischen bis zu betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten - leisten kann, was eine kleine Einheit überfordert." Das Leistungsspektrum reicht von der Beratung in allen arbeitsrechtlichen Fragen und zu Tarifverträgen über einen Inkassodienst bis hin zur Hilfe bei Behördenangelegenheiten und allen Fragen rund um die Ausbildung des Nachwuchses. "Nicht notwendig, aber sinnvoll"

Sein Kollege Karst sagt, dass eine Fusion zwar nicht notwendig sei ("Wir sind zwei gesunde Organisationen, die so noch lange weiter existieren könnten"), dennoch Sinn mache. "Wir wollen künftig Doppelarbeit vermeiden, um somit mehr Zeit für die einzelnen Innungen und Betriebe zu haben", sagt Karst und denkt dabei daran, "den internen administrativen Aufwand zu verringern". Kein Thema ist für ihn hingegen der Abbau von Personal und die Aufgabe der Nähe zu den Betrieben. "Das wäre unser Todesurteil, und daher werden wir auch künftig kleine Einheiten vor Ort bereithalten." Fragen über den künftigen Hauptsitz, über Personal und weitere Details sind nach Angaben der Geschäftsführer noch kein Thema. Die dritte KHS in der Region, die für den Bereich Trier-Saarburg, ist mit rund 1100 Betrieben aus 33 Innungen fast so groß wie ein künftiger Zusammenschluss der Vereinigungen in der Eifel und an der Mosel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort