Gondorf. Vor der eigenen Haustür, vor den Augen der Nachbarn, Freunde und engsten Familienmitglieder ist es in Gondorf am Mittwochabend zu einem dramatischen Unfall gekommen. Ein 67-jähriger Mann, der seinem Neffen bei Abbrucharbeiten an der Garage geholfen hat, wurde unter einer einstürzenden Betondecke begraben (der TV berichtete). Sein 29-jähriger Neffe ist außer Lebensgefahr, wird aber auf der Intensivstation behandelt. "Das ist auch für uns alles andere als ein alltäglicher Einsatz gewesen", sagt Lutz Kivel, Wehrführer in Gondorf. Er war mit seiner Mannschaft als Erster am Unfallort - doch den älteren der beiden Männer konnten die Wehrleute nur noch tot aus den Trümmern bergen. Das ist auch für die Rettungskräfte eine belastende Situation. Kivel, der als Berufsfeuerwehrmann in Düsseldorf Erfahrung mit dramatischen Einsätzen hat, sagt: "Das ist völlig anders, wenn so etwas im eigenen Ort passiert und man die Menschen persönlich kennt."
Der verstorbene 67-Jährige und sein Neffe werden als hilfsbereit und engagiert beschrieben. Die beiden Männer werden in Gondorf sehr geschätzt. "Die waren immer zur Stelle, wenn man sie gebraucht hat. Egal, ob bei einem Fest Helfer gesucht wurden oder ob es darum ging, ein Spielgerät aufzustellen", sagt Ortsbürgermeister Otmar Kaufmann. Ihm ist die Niedergeschlagenheit am Tag danach deutlich anzumerken. Im ganzen Dorf sei die Stimmung bedrückt.
Die Unfallstelle liegt mitten im Ortskern. Jeder läuft dort vorbei. Die Witwe des tödlich verunglückten Mannes lebt im Haus gegenüber der Unfallstelle. Um den schwerverletzten 29-Jährigen bangen Frau und Kind - und mit ihnen ganz Gondorf. scho