Haushalt stärken, Jugend werben

Der Haushalt und die Jugend: Das sind die Themen, die der neue Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, An dreas Kruppert schnellstmöglich angehen will. Der unterlegene Klaus Juchmes will erster Beigeordneter bleiben.

 Andreas Kruppert. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Andreas Kruppert. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Arzfeld. "Hier ist schon den ganzen Morgen über die Hölle los", berichtet ein gelöster An dreas Kruppert am Morgen nach seinem Sieg bei der Stichwahl in Arzfeld. "Aber das passt schon." Seit dem Sonntagabend ist einiges auf ihn eingestürmt, noch im Sitzungssaal des Rathauses standen die Gratulanten Schlange, auch am Morgen danach steht sein Telefon nur selten still.

Jetzt beginnt für Kruppert die Vorbereitung auf seinen neuen Job. Noch steht nicht genau fest, wann der 30-Jährige als neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde in sein Amt eingeführt wird. "Voraussichtlich wird es wohl Anfang Mai werden", sagt Kruppert. Aber hierüber werde es in den nächsten Tagen Gespräche mit der VG-Verwaltung und seinem alten Arbeitgeber, der Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion (ADD) in Trier geben. Zunächst steht aber noch ein Urlaub in Kalifornien an.

Schon etwas konkreter sehen seine Planungen für seinen ersten Tag im Amt aus. "Da werde ich sicherlich viele persönliche Gespräche mit den Mitarbeitern der Verwaltung führen. Denn ich kenne viele noch nicht, und das wird anders herum nicht anders sein", sagt Kruppert.

Seit gestern können auch seine Pläne, in die Verbandsgemeinde zu ziehen, konkreter werden. "Vorher wollte ich keine Energie für Dinge verschwenden, die noch nicht akut sind", sagt Kruppert. Jetzt wolle er schauen, was sich diesbezüglich in Arzfeld und Umgebung machen lasse, um seine Ankündigung aus dem Wahlkampf umzusetzen.

Konzentration auf den Haushalt



Inhaltlich will sich Kruppert zunächst auf die Haushaltskonsolidierung konzentrieren. "Das werden wir sicherlich sofort angehen", sagt Kruppert. Einer seiner Schwerpunkte wird es auch sein, die Jugendlichen miteinzubeziehen, "etwa mit einem Jugendparlament". Speziell hierauf sei er vielfach in den letzten Tagen angesprochen worden. "Das sind beides Dinge, die relativ leicht anzustoßen sind."

Trotz seiner Wahlniederlage will Klaus Juchmes (CDU) erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde und damit der Stellvertreter von Andreas Kruppert bleiben. "Das ist keine Frage", sagt Juchmes, "ich werde nicht fahnenflüchtig." Schließlich gelte es, das Schiff der Verbandsgemeinde wie gewohnt zu begleiten. "Ich habe keinerlei Probleme damit", sagt Kruppert. "Wir sind fair miteinander umgegangen, und ich setze auf eine gute Zusammenarbeit."

Es gelte nun, den Wahlkampf hinter sich zu lassen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

Meinung

Luft holen und loslegen

Der neue Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld darf sich auf eine spannende Amtszeit vorbereiten: Die Partei, der Andreas Kruppert angehört - die CDU - ist zerstritten. Und auch bei den anderen Fraktionen sitzen Unterstützer und Gegner in allen Reihen. Das Gute daran: Mehrheiten sind nicht mehr selbstverständlich. Künftig wird wohl mehr diskutiert - für wirkliche Sachpolitik kann das eine gute Voraussetzung sein. Da sind aber auch noch seine Unterstützer - selten ist jemand mit so hohen Erwartungen ins Amt geschickt worden. Immer wieder machte das Wort vom "zweiten Patrick Schnieder" die Runde. Illusorische Vorstellungen, denen Kruppert kaum wird gerecht werden können. Deshalb muss er aufpassen, dass ihm seine Anhänger nicht die Luft abdrücken - und er dennoch sein eigenes Profil entwickeln kann. Dass ihm dabei der erste Beigeordnete zur Seite stehen will, ist eine gute Nachricht: Klaus Juchmes macht weiter, auch wenn ihm Kruppert den Posten vor der Nase weggeschnappt hat. Eine Entscheidung, die Respekt verdient. fp.linden@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort