Heimatnah und rasch versorgt

BITBURG. Vor wenigen Wochen ist in den Südeifel-Kliniken die Neurochirurgie eröffnet worden (der TV berichtete). Die Schaffung der neuen Belegabteilung mit fünf Betten ist Bestandteil des im Dezember 2003 verabschiedeten Landeskrankenhausplans.

Vor zwei Monaten hat sich Veith Engst, Doktor der Neurochirurgie, als neuer Belegarzt des Clemens-August-Krankenhauses in Bitburg niedergelassen. Mit bereits 300 Patienten und 21 Operationen sprechen die Zahlen für die neue Abteilung und das Team. Die Hauptaufgabe in den vergangenen Wochen: Unterschwellige Ängste sowohl beim Pflegepersonal als auch bei so manchem Kollegen sollten abgebaut werden. Engst hat das Pflegeteam geschult , auf die neue Situation eingestellt und Unsicherheiten beseitigt. "Ich bin begeistert von den Kollegen im Clemens-August-Krankenhaus. Ich habe sie als offen, motiviert und begeisterungsfähig kennen gelernt", sagt Engst. Und doch: "So ein bisschen fühle ich mich hier wie die Prinzessin auf der Erbse: Zwischen Trier, Aachen und Koblenz bin ich in Bitburg weit und breit der einzige Neurochirurg, und viele wissen über diesen ganz speziellen Berufszweig nichts." Er stellt die neurologische Diagnose und kann in einem nächsten Schritt Nervenkrankheiten des peripheren und zentralen Nervensystems therapieren. "Das ist der Vorteil des Patienten, für den sich dadurch das Aufsuchen mehrerer Ärzte erübrigt." Auch sei es in den meisten Fällen nicht mehr notwendig, für chirurgische Eingriffe nach Trier zu fahren, da die Ausrüstung des Bitburger Clemens-August-Krankenhauses auf dem neusten Stand. Druckmessgeräte, spezielle Halterungen an OP-Tischen, Drainagen und Instrumentarien, die Engst anforderte, wurden ihm zur Verfügung gestellt. "Das Herzstück der Mikrochirurgie ist ein eigens angeschafftes OP-Mikroskop, das das Krankenhaus 180 000 Euro gekostet hat." Neben der Behandlung diverser Nervenerkrankungen an Händen oder Rücken kann Engst auch schwierige Operationen am Schädel vornehmen. Um die Betreuung seiner Patienten zu optimieren, wird Dr. Engst einer der wenigen Fachärzte sein, der in die begehrten Räume des geplanten Ärztehauses neben dem Clemens-August-Krankenhaus einziehen wird. "So kann ich auch die Röntgen- oder Ultraschallgeräte sofort mitnutzen." Katrin Baustert, Krankenschwester auf Station 8 und zuständig für die pflegerische Nachbehandlung von Engsts Patienten, lobt den neuen Arzt: "Er ist sehr kollegial und behandelt uns wie gleichwertige Partner. Außerdem ist er immer präsent und kümmert sich um seine Patienten." Elfriede Köster aus Irrel, gerade an der Bandscheibe operiert, kann schon wieder lachen: "Ich konnte überhaupt nicht mehr laufen, und die Schmerzen waren so schlimm, dass wir uns ganz schnell entschlossen haben, zu operieren. Ich komme gerade aus der Kapelle und war mich bedanken." Elfriede Köster wird ihren Haushalt bald wieder alleine führen und sich um die sechs Enkel kümmern. Ihre Lebensqualität hat sie wieder gewonnen.

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