Helfende Hände in Zeiten der Not

Zum Hospiztag hatte die ehrenamtliche Hospizgruppe Bitburg-Prüm zusammen mit dem Dekanat Bitburg ins Pfarrheim St. Peter eingeladen. Aus ihrem Buch "Lasst uns endlich leben" las und sang Alwine Paessens-Deege, seit 16 Jahren in der Hospizarbeit engagierte Autorin, Gedichte, Geschichten, Texte und Lieder zum Mitsingen, die an die Endlichkeit des Lebens erinnern.

 Mit der Trauer leben, über sie reden und sie akzeptieren: Etwa 20 Menschen trafen sich beim Hospiztag im Pfarrheim St. Peter in Bitburg. TV-Foto: Elmar Kanz

Mit der Trauer leben, über sie reden und sie akzeptieren: Etwa 20 Menschen trafen sich beim Hospiztag im Pfarrheim St. Peter in Bitburg. TV-Foto: Elmar Kanz

Bitburg. (ka) Im Saal des Pfarrheims begrüßte Anja Ruff, Hospizfachkraft vom Caritasverband Westeifel, etwa 20 Versammlungsteilnehmer, ehrenamtliche Hospizhelfer und interessierte Senioren. "Lasst uns endlich leben", das bedeutet auch, mit der Trauer leben, über sie reden, sie akzeptieren. Am Beispiel einer Sanduhr versinnbildlicht Alwine Paessens-Deege ihren Zuhörern das menschliche Dasein. Unten die bereits verronnene Lebenszeit, oben die (eventuell) noch zu erwartende. "Was zählt, ist der Augenblick", mahnt sie, "Vergangenes wird nie wiederkehren, was die Zukunft bringt, gilt es zu nutzen." "Was würde ich noch wollen, wenn ich den Tod in absehbarer Zeit vor Augen hätte ?", fragt sie in die Runde. Hauptanliegen nach sorgfältiger Abwägung: Prüfen, mit wem man sich auszusöhnen hat. Vor allem die Nächsten wissen lassen, dass man sie liebt. Ansonsten, das Leben nicht allzu ernst nehmen. Lernen, den Tod zu akzeptieren

Einig war man sich indes auch, dass es nicht erst einer schweren Krankheit oder Ähnlichem bedarf, um dergleichen zu beherzigen. Den Tod gelte es zu akzeptieren. Eine annehmbare Antwort darauf werde es nie geben. Was es jedoch gibt, sind helfende Hände in schwerer Zeit. Genauer gesagt Menschen, die für andere da sind, die Schwerstkranke und Sterbende unterstützen und begleiten in ihrer letzten Lebensphase. In der hiesigen Region sind das 27 ehrenamtliche Helfer des ambulanten Hospizdienstes der Caritas Westeifel. Sie reden mit den Menschen, hören ihnen zu und schweigen mit ihnen. Sie spenden ihnen Trost und geben Kraft. Sie sind für sie da, ungeachtet ihrer Herkunft, Religion, Nationalität oder Weltanschauung. Die Hospizhelfer kommen aus den unterschiedlichsten Berufen, Altersgruppen und Konfessionen. Meist sensibilisiert aus eigener Erfahrung, kennen sie sich aus mit Leben und Liebe, Leiden und Tod, Trauer und Hoffnung. Auch für Angehörige und Pflegende sind die Ehrenamtlichen in vielfacher Hinsicht eine Entlastung. Sie haben sich verpflichtet, über ihre Arbeit zu schweigen. Ihre Devise lautet: "Jeder Mensch soll wissen, du bist mir wichtig - wichtig bis zum letzten Augenblick deines Lebens."Kontakt: Ehrenamtliche Hospizgruppe Bitburg-Prüm, Telefon 06561/9671-45. Spendenkonto: Kreissparkasse Bitburg-Prüm, Konto 41699 (Hospiz), BLZ 586 500 30.

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