Hennelo, Häänelo, Heddelo und Haddelo

"Den ös knatschverröckt." "Wen?" "Hennelo!" Die sprachliche Musikalität des Eifelers zeigt sich darin, dass er ein Wort einfach verlängert, wenn es ihm an Schwung und Melodie fehlt. Beispiel: "Elo" -mit Betonung hinten, auf dem offen ausgesprochenen "o".

Wie in "daddelo" -"das da". "Hennelo" (im Eifelsüden: Häänelo) heißt soviel wie "der/er da" und wird brav durchdekliniert. Beispiel: "Hennelo un heddelo (süd: haddelo) wooren möt himelo bi dennenelo." Also: Er da und sie da waren mit ihm da bei denen da. ("Elo" kann auch für einen nicht näher definierten Zeitpunkt stehen. Im Luxemburgischen heißt es: jetzt, sofort). Herrlich, wie das singt und schwingt.

Kommt das auch aus dem Französischen? Ich würde es gern behaupten, denn "da" oder "dort" heißt im Nachbarland "là", manchmal auch "alors". Dass daraus dann "elo" wurde, ist doch denkbar.

Und zusätzlich das wundervolle Eifeler "laar", also dorthin oder dort entlang. Aus unserem Dorf ist dazu eine Anekdote überliefert: Sie zeigt zugleich, wie schön das klingt, wenn ein Eifeler beim Versuch Hochdeutsch zu sprechen alles miteinander vermengt - wie jene Frau, die einmal einem Ortsfremden erklärte, wohin er fahren müsse.

Nämlich: "Laar erauf und dann immer schnackeaus." Das bringt uns zu einem weiteren echt Eifeler Begriff: "schnack". "Henneloh, dat ös en schnacken Hannes!" Schnack heißt total, direkt, geradeaus. Und dass der Eifeler kein durchtriebener Hannes, sondern ein geradeaus denkender und handelnder Mensch ist, muss ich nicht betonen. Wäre schnack unnötig.

Et jit net jeranntelo!

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