Herausforderungen bleiben streng geheim

BITBURG/PRÜM. Zehn Gruppen im Kreis Bitburg-Prüm wollen bei der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zeigen, dass sie anspruchsvolle gemeinnützige Aufgaben unter Zeitdruck schaffen können.

Am 7. Oktober fällt im Südwesten Deutschlands der Startschuss zu einem dreitägigen Wettlauf der besonderen Art. Während derzeit die Olympischen Spiele in Athen richtig ins Rollen kommen, fiebern zehn angemeldete Jugendgruppen ihrem Einsatz im Dienst der Allgemeinheit entgegen. Innerhalb von 72 Stunden sollen sie in ihrer jeweiligen Heimatgemeinde eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Damit dies zu einer echten Herausforderung wird, erfahren die Teilnehmer erst beim Projektstart, worum es konkret geht. Der BDKJ will "Zeichen des Miteinanders und Füreinander Daseins" setzen, wie Bischof Reinhard Marx die Aktion begründet. "Wir nehmen Kontakt zu sozialen, kommunalen, caritativen oder kirchlichen Trägern auf und überlegen gemeinsam, welche Projekte von den Jugendlichen verwirklicht werden könnten", berichtet Jugendpfarrer Herbert Lucas vom zehnköpfigen Koordinierungskreis Bitburg. Die Aufgaben sollen die Gruppen weder unter- noch überfordern, aber sie "kitzeln" - nach dem Motto: "Ist das in 72 Stunden überhaupt machbar?" Die Projekte müssen einen gemeinnützigen Charakter haben. Die Jugendlichen dürfen aber nicht als Lückenbüßer für Pflichtaufgaben einer Einrichtung eingesetzt werden. "Am besten sind Aufgaben, von denen ein Träger schon lange träumt, die aber aufgrund von Zeit- oder Geldmangel nie realisiert werden konnten", erklärt Lucas. Das könne beispielsweise die Organisation eines multikulturellen Straßenfestes sein, das Angebot eines Internetkurses für Senioren, die Umgestaltung des Dorfplatzes oder die Renovierung eines Asylbewerberheimes.Aktionspaten unterstützen die Teilnehmer

Hilfe und Unterstützung erhalten die Gruppen durch selbst gewählte Aktionspaten vor Ort. Sie übernehmen die Schirmherrschaft, besuchen die Jugendlichen bei der Arbeit und repräsentieren das Projekt nach außen. Die Resonanz auf den Aufruf des BDKJ war riesig (siehe Hintergrund) . "Jugendliche können anpacken und in kurzer Zeit Berge versetzen. Da steckt viel mehr dahinter, als viele denken", bricht Annette Hoff eine Lanze für den Nachwuchs. Die pädagogische Referentin der Katholischen Jugendzentrale in Bitburg arbeitet wie ihre Kollegin Sandra Hoffmann im Koordinierungskreis mit. Bei Vorgesprächen mit den Teilnehmern spürten die Organisatoren die "Lust der jungen Menschen, sich für einen guten Zweck zu engagieren". Bis zum Start am 7. Oktober ist nicht nur Vorfreude, sondern auch intensive Vorbereitung angesagt. So beschäftigen sich die Teilnehmer unter anderem mit Fragen der Verpflegung, Übernachtung oder Werbung. Besonders intensiv spekulieren die Jugendlichen außerdem darüber, welche Aufgabe sie wohl beim Öffnen des offiziellen Briefumschlags erwartet. Annette Hoff freut sich über das Interesse, bleibt aber hart: "Wir lassen uns nicht in die Karten schauen, sondern halten alles unter Verschluss."

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