Hexenspiele

ÜXHEIM. Geglückte Symbiose von Vereinstätigkeit und Privatinitiative: Die von dem Kunst- und Kulturförderverein "Eifel-Art" veranstaltete Sonntagsmatinee mit Dichterlesung und Autorengespräch mit Charlotte Christoff fand im Haus von Barbara Hundgeburt-Grabow statt.

Die Kulisse könnte schöner nicht sein, der Kreis der Anwesenden nicht prädestinierter: Die Lyrikerin und Erzählerin Charlotte Christoff hat an einem schweren dunklen Schreibtisch in der Stube des ehemaligen Bauernhauses Platz genommen. Die Wand hinter ihr besteht aus Büchern. Und die Zuhörer, die dicht gedrängt bis in den Flur hinaus sitzen, lieben Literatur. Die Gastgeberin auch; es ist die pensionierte Lehrerin Barbara Hundgeburt-Grabow, die selbst bereits zwei Bücher veröffentlicht hat (der TV berichtete) und deren drittes im kommenden Jahr erscheinen soll. Zum zweiten Mal ist Barbara Hundgeburt-Grabow Gastgeberin des in Adenau beheimateten Vereins "Eifel-Art". Das Thema der Sonntagsmatinee trägt - nach dem zuletzt erschienen Gedichtband Charlotte Christoffs - den Titel "Uhrenvergleich". "Wir haben uns vor etwa 15 Jahren auf einer Lyriktagung im Schwarzwald kennen gelernt" , sagt die Gastgeberin mit dem Blick auf Charlotte Christoff zu Beginn, "und uns seither nicht mehr aus den Augen verloren" . Sie unternimmt einen kurzen Streifzug durch die Biografie der mehrfach ausgezeichneten und mehrmals mit Stipendien bedachten Lyrikerin und Erzählerin: geboren in Bonn, Studium der Germanistik, Bühnenausbildung, Lektorin beim ZDF, Autorin von acht Gedichtbänden, drei Romanen, zwei Erzählbänden und etlichen Beiträgen in Rundfunksendungen. Heute lebt die Schriftstellerin in Taunusstein. Charlotte Christoff liest an diesem Mittag überwiegend Lyrik. Sie liest von Zeit und Liebe, vom Warten und vom Wind. Ihre Stimme klingt einfühlsam und lebhaft gleichermaßen, ihr Publikum widmet ihr intensive Aufmerksamkeit. Sie liest auch ein Kapitel aus ihrem Roman "Hexenspiele". Darin hat sie in Gesprächen die Figuren aus verschiedenen Blickwinkeln umkreist: den Protagonisten, der der Spielsucht verfallen ist, und die Frauen, deren Gefühle er verletzt hat. "Ich öffne mein Haus gerne für Veranstaltungen wie diese" , sagt Barbara Hundgeburt-Grabow am Ende, und sie findet: "War das ein schöner Tag!" Kontakt zu "Eifel-Art" und Informationen zum Veranstaltungsplan: Dietlind Greifenhagen, Zum Eckernbaum 32, 53518 Adenau, Telefon 02691/1200.

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