Hilfe in 15 Minuten

Nachdem es in Echternacherbrück bereits probeweise eine DRK-Rettungswachen-Außenstelle von Bitburg gibt, soll in Badem eine weitere hinzukommen. Im nördlichen Bereich des Eifelkreises ist Bleialf als Dependance von Prüm im Gespräch. Grund: Die 15-Minuten-Hilfsfrist soll in allen Gebieten eingehalten werden.

 Die DRK-Rettungskräfte werden künftig im Eifelkreis von mehr Standorten aus aktiv sein. TV-Foto: Archiv/Hans Muth

Die DRK-Rettungskräfte werden künftig im Eifelkreis von mehr Standorten aus aktiv sein. TV-Foto: Archiv/Hans Muth

Bitburg-Prüm. Nach dem Rettungsdienstgesetz sollen alle in Not geratene Bürger der rheinland-pfälzischen Landkreise innerhalb von 15 Minuten professionelle Hilfe erhalten. Auf Antrag der SPD-Fraktion beschäftigte sich der Kreistag mit dem Thema, das bereits in den Wochen zuvor durch den Neubau der Rettungswache in Neuerburg und wegen des Probebetriebs der Bitburger Außenstelle in Echternacherbrück diskutiert worden war (der TV berichtete).Fakt ist, dass nach einer Überprüfung der so genannten gesetzlichen Hilfeleistungsfrist mit Stand vom 31. Januar 2008 für 96 Prozent der Einwohner das Zeit-Limit in der Regel eingehalten wird. Durch die Außenstelle in Echternacherbrück wurde mit den Gemeinden Ammeldingen/Our, Bollendorf, Gemünd, Gentingen, Roth/Our, Übereisenbach und Wallendorf bereits ein "weißer Fleck" auf der Standort-Karte entfernt. Da es aber auch Probleme bei der fristgerechten Erreichbarkeit der Orte St. Thomas-Bruderholz, Usch und Zendscheid (Verbandsgemeinde Kyllburg) sowie Winterscheid, Winterspelt, Hemmeres, Steinebrück, Auw und Verschneid (Verbandsgemeinde Prüm) gibt, startete das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in der vergangenen Woche "Referenzfahrten", also Probe-Einsätze. Nach den Worten des DRK-Kreisverbandsvorsitzenden Michael Billen wären durch die Einrichtung von DRK-Außenstellen in Badem und Bleialf die noch fraglichen Gemeinden "locker unter 15 Minuten" erreichbar. "Es wäre schön, wenn wir das so umsetzen könnten", sagte Billen am Montag vor dem Kreistag, nachdem Landrat Roger Graef zuvor darauf aufmerksam gemacht hatte, dass der Kreis sich zwar zu 75 Prozent an den Baukosten zu beteiligen habe, das DRK gleichwohl für die Folge- und Personalkosten aufkommen müsse. Kreisausschuss berät am Montag über DRK

Eine Rettungswachen-Außenstelle würde im Falle der Realisation jeweils mit einem Rettungswagen und einer Zwei-Mann-Besatzung rund um die Uhr ausgestattet.Um die noch vorhandenen Versorgungslücken tatsächlich zu schließen, wird der Eifelkreis demnächst erneut mit dem Innenministerium, der Kreisverwaltung Trier-Saarburg (diese ist als "Rettungsdienstbehörde" fachlich zuständig) sowie mit Vertretern des DRK-Kreisverbands und den Kostenträgern verhandeln. Im Kreisausschuss wird am Montag indes über die 75-prozentige Beteiligung des Kreises für den Neubau der Rettungswache Neuerburg entschieden. Dort liegen die Kosten bei 920 000 Euro, so dass der Kreis 680 000 Euro übernehmen müsste. Nach Angaben von DRK-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Rieder entstehen durch die neuen Außenstellen jährlich Mehrkosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro. Das Gesamtdefizit des Rettungsdienstes würde sich damit auf 1,5 Millionen Euro addieren.

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