Hilfe zur Selbsthilfe im Wald

Die Waldbesitzerschule Rheinland-Pfalz ist beendet. Der achte und letzte Kurstag fand in Bitburg und Röhl statt. Damit wurde der erste Fortbildungsblock eines neuartigen Kursangebots für Waldbesitzer in Rheinland-Pfalz abgeschlossen. Die Waldbesitzerschule ist ein Projekt des Waldbauvereins Bitburg als Träger des Projekts und von Landesforsten. Das Projekt wurde vom Holzabsatzfonds in Bonn gefördert.

 Die Teilnehmer des Kurses für Waldbesitzer. Foto: WBV Bitburg

Die Teilnehmer des Kurses für Waldbesitzer. Foto: WBV Bitburg

Bitburg. (red) Der Geschäftsführer des Waldbesitzerverbands für Rheinland-Pfalz, Wolfgang Schuh, war Hauptreferent am letzten Kurstag der Waldbesitzerschule. In einem umfassenden Vortrag informierte Schuh über Steuern des Waldbesitzers, Zertifizierung und Naturschutz. Schuh stellte den Teilnehmern die gesellschaftlichen Anforderungen an den Wald dar.

Deutlich wurden die zunehmenden Auflagen und Beschränkungen, denen Waldbesitzer bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder heutzutage unterliegen. Schuh hob aber gleichzeitig hervor, dass den Eingriffen auch Kompensationen zum Auffangen der wirtschaftlichen Nachteile gegenüberstehen. Den Exkursionsteil des letzten Kurstags im Röhler Gemeindewald gestalteten Forstamtsleiter Karl-Heinz Heyne und Revierleiter Bernhard Pickan. Dass die Herausforderungen in diesem Wald hoch sind, machten die Förster bei der Exkursion deutlich: Klimaveränderung, steinige Böden und ein starker Wildverbiss stellen den Waldbau und die Pflege der Wälder vor schwierige Aufgaben. Für die Teilnehmer resultierten daraus interessante und neue Aspekte zur Waldbewirtschaftung.

Gefördert wird in Röhl beispielsweise der Nussbaum. Diese Baumart entgeht durch ihr starkes Wachstum schnell der Gefahr des Verbisses durch Rehwild. Andererseits reagiert die Nuss empfindlich auf Frostperioden im Frühjahr.

Andere Baumarten wie die Kirsche oder Elsbeere werden in Röhl ebenso gefördert. Ohne Zaunschutz fallen sie jedoch bevorzugt dem Rehwild zum Opfer. Die Forstverwaltung hat daher ein Forschungsprojekt gestartet, in dem kleine Flächen eingezäunt und vor dem Rehwild geschützt werden. Die Forderung geht auch in Richtung der Jäger, die Jagd zu intensivieren und die Abschusszahlen zu erhöhen. Forstamtsleiter Heyne hob hervor, dass jede Fläche ihre eigenen Ansprüche stelle und nicht jede Baumart für alle Standorte und Wälder geeignet sei.

Im dritten Teil bedankte sich der Vorsitzende des Waldbauvereins, Johann Kohnen, bei den Teilnehmern und Referenten. Kohnen sagte, der Waldbauverein wolle mit dem Kursangebot das Eigentum stärken, in dem Wissen über den Wald und dessen Nutzung vermittelt werde. Bernhard Mühlhaus, Gebietsbeauftragter von Landesforsten, verwies auf eine fruchtbare Kooperation mit dem Waldbauverein. Er lobte Organisatoren wie Teilnehmer und verwies darauf, dass die Kurse Hilfe zur Selbsthilfe sein müssen.

Der Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes Rheinland-Pfalz, Aloysius Söhngen, sagte, dass die Teilnehmer wichtige Informationen rund um den Wald erworben hätten und die Dinge, die mit und in ihrem Wald geschehen, besser beurteilen könnten. Abschließend überreichten Kohnen und Söhngen die Abschlusszertifikate und gratulierten den Teilnehmern.

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