Waxweiler. (ka) Als Bürgermeister Patrick Schnieder, unter dessen Ägide das Trinitarier Festival längst zur regionalen Institution avanciert ist, Künstler und Publikum willkommen hieß, konnte noch niemand ahnen, welche Begeisterungsstürme die bulgarischen Sänger unter ihrem Dirigenten Professor Stoyan Kralev auslösen würden."Slawisch-orthodoxe Musik" - die nüchterne Programmankündigung erwies sich schon bald als erlesene Auswahl äußerst melodiöser, sakraler Gesänge von hoher Intensität. Hervorragend interpretiert von den zwölf Sängern des "Sofia Madrigals", jeder von ihnen ein hochkarätiger Solist mit unglaublichem Stimmpotenzial, wurde das Konzert - so ein begeisterter Besucher - "zu einem fast überirdisch schönen, dem Sphärengesang nahen Musikerlebnis". Ob fortissimo oder piano, jubelnd oder klagend, mit hellem, lyrischen Sopran oder tiefem Bass - virtuos beherrschte "Sofia Madrigal" mit Maurice Clement an der Orgel jede Nuance der anspruchsvollen, weitgehend von der slawischen Seele geprägten Kompositionen. Dass sich ihr Repertoire auf nahezu alle, in erster Linie klassische Genres erstreckt, bewiesen die Sänger mit Bach-Gounods Ave Maria, nach dem der Applaus nicht enden wollte. Noch viele Superlative ließen sich für das Ausnahme-Ensemble "Sofia Madrigal" finden. Derweil brachte es eine Konzertbesucherin aus dem Islek auf den Punkt: "Schöneren Gesang erwarte ich auch von den himmlischen Chören nicht." Das "Sofia Madrigal" wurde 1972 von Professor Stoyan Kralev mit Unterstützung des bulgarischen Kulturministeriums gegründet. 24 junge Berufsanfänger wurden nach strengen Kriterien in den Chor aufgenommen. Jedes Mitglied ist Absolvent der staatlichen Musikakademie Sofia. Alle Madrigal-Sänger verfügen über ausgezeichnete vokale und künstlerische Fähigkeiten und sind in der Lage, selbst schwierigste Solopartien zu singen. "Sofia Madrigal" gastierte in fast allen Ländern Europas und auf allen großen Musikfestivals. Inzwischen ist der Chor weltweit bekannt.