HINTERGRUND

Tierheim Trier 1200 bis 1500 Tiere werden jährlich im Trierer Tierheim gepflegt. Durchschnittlich leben dort 50 bis 60 Hunde, etwa 120 Katzen und 30 bis 50 andere Kleintiere. "Wir wären schon ausgelastet, wenn wir nur den Bereich Trier und die umliegenden Verbandsgemeinden betreuen würden", sagt Andreas Lindig, Leiter des Tierheims und Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des Tierschutzbundes.

"Wir platzen aus allen Nähten. Es gibt Zeiten, da können wir beim besten Willen keine weiteren Tiere aufnehmen." Doch es ist nicht nur die Menge, die Lindig bedrückt. Der Tierschutzverein Trier, Träger des Tierheims, hat laufende Betriebskosten von 360 000 Euro jährlich. Gedeckt werden diese Kosten nur zu 50 Prozent durch Spenden, Mitgliedsbeiträge, Erbnachlässe und Patenschaften sowie öffentliche Gelder. Die andere Hälfte muss erwirtschaftet werden. Pro Katze oder Hund fallen durchschnittlich Kosten von 250 bis 300 Euro an. Einiges davon lässt sich zurückholen, wenn sich der Eigentümer findet - vorausgesetzt, der zahlt. Je mehr Tiere, desto höhere Kosten: Die kann das Tierheim nur durch Zugriff auf seine finanziellen Rücklagen ausgleichen. Die seien jetzt quasi aufgebraucht, sagt Lindig. In Zukunft drohten Einsparungen - in erster Linie bei den Mitarbeitern. Den Tierheimchef ärgert in dieser Situation, dass sich die meisten Behörden der Region davor drückten, mehr zu leisten: Die öffentlichen Zuschüsse machten nur elf Prozent der "Einnahmen" des Tierheims aus. Der größte Teil davon wird von der Stadt Trier in Form einer Pauschale von 38 500 Euro für Unterbringung und Verpflegung von Fundtieren geleistet. Verbandsgemeinden zahlen pro "Kopf" meist eine Standardgebühr, wenn sie Tiere einliefern - die VG Prüm zum Beispiel 10,50 Euro bei Hunden und fünf Euro bei Katzen als Tagessatz. (mc)

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