"Hinterhältiges Drohen"

Zum Artikel "Nimmer wieder sonntags" (TV vom 19. Januar):

Es wundert mich (nicht), dass sich kein einziger Leserbriefschreiber zu diesem Bericht gemeldet hat. Man bekommt den Eindruck, dass viele Menschen mit dem anonymen Briefschreiber zumindest sympathisieren. Will man bei der allgemeinen Landflucht wirklich Neuzugezogene in ein mittelalterliches Korsett pressen? Hat man vergessen, dass Neubürger durch den Kauf von alten Gebäuden verhindern, dass ganze Ortschaften entvölkert werden? Was würde der bigotte Briefschreiber dazu sagen, wenn er gezwungen wäre, in die USA auszuwandern? Durch die TV-Rubrik "Pfeifen unter Wasser streng verboten" kann er sehen, welche überkommenen und veralteten "Gesetze" er befolgen müsste. Nimmt er denn Rücksicht auf Nichtfeiertage Atheisten und islamische Feste? Herr Moll ist ein friedlicher Bürger und hat sich nichts zu Schulden kommen lassen (am Sonntag arbeiten viele Menschen - selbst der Pastor). Fragt denn niemand, wie er jetzt in dieser vergifteten Atmosphäre leben soll, in der er jeden verdächtigen muss? In Stadtkyll-Schönfeld herrschen keine anderen Gesetze als im restlichen Deutschland! Wenn dieses hinterhältige Drohen eines Feiglings Schule machen soll, könnte jeder Verrückte behaupten, er wisse, was die Allgemeinheit für "richtig" hält, um Zugezogene zu "erziehen". Karl-Heinz Hoffmann, Strohn

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