Hinterm Drahtverhau geht noch was

Schönecken · Neun Jahre steht das ehemalige Schwimmbad in Schönecken leer. Zweimal scheiterte die Wiederbelebung. Der Rat hat nun entschieden, den Bau einer Freizeitanlage zum Klettern, Radfahren und Spielen voranzutreiben.

Hinterm Drahtverhau geht noch was
Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Schönecken. Stacheldraht, rostige Metallstreben und poröser Beton - das vor neun Jahren geschlossene Schönecker Schwimmbad bröckelt auseinander. Im Juni 2015 regte Ortsbürgermeister Matthias Antony an, eine Umnutzung mit Nachdruck anzugehen. Das Projekt nimmt nun Fahrt auf.
Die Idee: Statt eines finanziell nicht tragbaren Schwimmbads soll die Anlage zu einem Freizeitpark umgewandelt werden (der TV berichtete). Günter Wilwers, Architekt in der Verbandsgemeindeverwaltung Prüm, hat mit einer ersten Konzeptplanung den Schönecker Rat überzeugt.
"Zwar ist es für Detailplanungen noch deutlich zu früh, wir müssen uns aber auf eine Marschrichtung einigen, um unsere Idee auch vor dem Rat der Verbandsgemeinde Prüm geschlossen zu vertreten", sagt Antony. Über Kosten könne man derzeit nicht sprechen: "Dafür ist alles noch zu vage, aber wir hoffen auf Unterstützung verschiedener Förderprogramme."
So grob die Planungen sind, eins steht fest: Schwimmen wird man im neuen Freizeitpark nicht können. "Der Betrieb lohnt sich einfach nicht", sagt Wilwers. Er schlägt vor, die alte Schwimmhalle nach Osten zu öffnen und in dem alten Becken einen Spiel- und Kletterbereich einzurichten. "Die Beckenwand könnte für einen Kletterparcours genutzt werden", sagt Wilwers. Das Thema Klettern könne im Außenbecken genutzt werden, für Kinder schlägt er den Bau von Wasserspiellandschaften vor.
Erlebnisfelder und Radparcours


Für die angrenzende Fläche zwischen Schwimmbadgelände und Jugendlager schlägt der Architekt die Einrichtung zweier Spielfelder vor. Eins mit festem Untergrund sowie ein Beach-Feld, also eine mit Sand gefüllte Spielfläche. Eine doppelte Seilbahn könne das Angebot auf den ehemaligen Liegewiesen abrunden.
Und auch für die umliegenden Brachflächen gibt es Ideen. "Sie sollen verkauft werden, und wir haben als Gemeinde schon Interesse bekundet", sagt Antony. Entlang der Straße könnten Wohnmobilstellplätze eingerichtet werden, daneben eine Fahrrad-Erlebnislandschaft - ein sogenannter Dirt-Bike-Parcours (frei aus dem Englischen: Dreck-Rad-Rennstrecke). "Das sind Rundkurse aus Erde, die von den Fahrern selbst gepflegt und verändert werden können. Buckel und Hügel machen dabei den Reiz aus", sagt Wilwers. Antony ergänzt: "Wir sprachen schon mit dem Radsportclub Prüm, der den Plan unterstützen würde, sowohl bei der Einrichtung als auch der Nutzung. Die nächste ähnliche Anlage ist erst in Echternach zu finden - hier hätten wir also ein Alleinstellungsmerkmal. Unter anderem wäre das eine wichtige Voraussetzung für die Aufnahme ins Leader-Förderprogramm."
Anthony weist auch auf den Vorteil einer Modulbauweise hin: "Wir können das Ganze über vier bis fünf Jahre nach und nach aufbauen und erweitern." Zunächst müsse aber mit dem Besitzer des Bades, also der Verbandsgemeinde (VG) Prüm, geklärt werden, ob das Vorhaben prinzipiell unterstützt werde. "Dann können wir über die Finanzierung und weitere Details sprechen", sagt Antony.

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