Historische CDU-Schwäche

Ein historisches Ergebnis: Die SPD ist im Landkreis Bitburg-Prüm nach Zweitstimmen gerechnet deutlich stärkste Partei. Nur noch in der Verbandsgemeinde Arzfeld haben die Christdemokraten bei den Landesstimmen knapp die Nase vorn.

Im Kreis liegen ihre Verluste über denen auf Landesebene. Auch wenn es Michael Billen wieder geschafft hat, das Direktmandat zu gewinnen, so hat ihn die Niederlage seiner Partei und ihres Vorsitzenden Christoph Böhr, dem er in den vergangenen Jahren die Treue und immer wieder den Rücken frei hielt, tief mit hinabgezogen. Seine Verluste bei den Erststimmen sind noch herber als die seiner Partei. Ein Blick auf die absoluten Zahlen macht deutlich, woran es lag: Die CDU war am wenigsten in der Lage, ihre Wähler zu mobilisieren und litt daher am stärksten unter der niedrigen Wahlbeteiligung. Billen wird sich nach dem Rücktritt Böhrs auf Landesebene deutlich geschwächt neu positionieren müssen, und mancher im Kreis spekuliert schon, dass er sich noch stärker auf die Kreispolitik und möglicherweise die Nachfolge von Landrat Roger Graef konzentrieren wird. Seine SPD-Kontrahentin Monika Fink hat - auch wenn sie nicht so stark zulegte wie ihre Partei bei den Zweitstimmen - bei den Erststimmen vom Rückenwind aus Mainz profitiert und liegt in einer Reihe von Verbandsgemeinden und der Stadt Bitburg vor Billen: ein Achtungserfolg. Einen solchen muss man auch der FDP und ihrem Direktbewerber Hermann Marx bescheinigen. Die Liberalen legten bei Erst- und Zweitstimmen kräftig zu. l.ross@volksfreund.de

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