Hobby-Chemiker steht heute vor Gericht

Echtershausen · Ein 51-Jähriger aus Echtershausen, der mehrfach mit seinen Chemikalien-Experimenten für Großeinsätze sorgte, muss sich heute vor dem Bitburger Amtsgericht verantworten. Ihm wird unerlaubten Besitz von Waffen vorgeworfen. Sie wurden im Anschluss des zweiten Einsatzes sichergestellt.

 Für Waffen und Munition, die bei einem Mann in Echtershausen sichergestellt wurden, muss dieser sich heute vor Gericht verantworten. TV-Fotos: Uwe Hentschel

Für Waffen und Munition, die bei einem Mann in Echtershausen sichergestellt wurden, muss dieser sich heute vor Gericht verantworten. TV-Fotos: Uwe Hentschel

 Ein Polizist beschlagnahmt fünf Gewehre des 51-Jährigen.

Ein Polizist beschlagnahmt fünf Gewehre des 51-Jährigen.

Echtershausen. 22. April 2011: Aus dem Keller eines Echtersahauseners steigt dicker weißer Rauch auf. Die Nachbarn alarmieren die Feuerwehr. Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk und die Polizei unterstützen sie. Sogar ein Spezialist des Kampfmittelräumdienstes ist im Einsatz. Der Grund: Ein 51-Jähriger hat in seinem Keller beim Experimentieren mit Chemikalien einen Brand verursacht. Später durchsuchen Polizisten sein Haus und stellen Munition und Waffen sicher.
Jetzt muss sich der Mann vor Gericht verantworten: Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im April 2011 in Echtershausen auf seinem Anwesen einen geladenen und daher schussbereiten Karabiner aufbewahrt zu haben.
Entgegen den waffenrechtlichen Vorschriften habe der Mann die Schusswaffe und die Munition nicht getrennt gelagert, erklärt Helmut Mencher, Direktor des Bitburger Amtsgerichts, das sich heute mit dem Fall des 51-Jährigen befasst. "Darüber hinaus wurde bei ihm eine größere Menge an Munition und sonstigen Sprengkörpern gefunden, die er sich unerlaubt auf nicht mehr zu ermittelnden Wegen verschafft hatte", fügt Mencher hinzu. Dazu zählen eine Nebelgranate, mehrere zum Teil panzerbrechende Geschosse vom Kaliber 50 sowie Leuchtspurmunition.
Der Mann ist für die Polizei kein Unbekannter, da er bereits im Juni 2010 einen Großeinsatz auslöste . Damals musste Echtershausen teilweise evakuiert werden, weil der 51-Jährige wohl mit Phosphat experimentiert hatte. Rund 150 Rettungskräfte waren damals im Einsatz, darunter auch Chemie-Experten der BASF-Werksfeuerwehr in Ludwigs hafen. Strafrechtliche Konsequenzen hatten die beiden Einsätze nicht. So kam die Staatsanwaltschaft nach Abschluss der Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass der Mann weder für die Brandursache noch für den Besitz der Chemikalien strafrechtlich belangt werden könne.

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