Hochwasser schleppt Schlammmassen mit

Weil sich im Stausee Bitburg nicht nur das Wasser der Prüm, sondern auch Schlamm ansammelt, muss dieser regelmäßig entschlammt werden. Wann die nächste Aktion ansteht, ist derzeit noch offen, doch ist ohnehin zunächst die Räumung des benachbarten Sammellagers notwendig, das beim letzten Entschlammen angelegt wurde.

Biersdorf. (uhe) Während des Hochwassers vor gut zwei Wochen war der Stausee Bitburg so voll, dass genau so viel Wasser auf der einen Seite hinaus wie auf der anderen hineinlief. Die andere Seite - das ist der obere Verlauf der Prüm. Von dort wird der Stausee mit Wasser gespeist, und von dort kommt auch der Schlamm, der vor allem bei Hochwasser mitgeschleppt wird und sich dann in dem rund 35 Hektar großen Becken ablagert.

Mittlerweile ist das vor rund 40 Jahren künstlich angelegte Gewässer wieder auf Winterstau-Höhe. Das heißt, der Wasserspiegel ist zwei bis drei Meter tiefer als während der Sommermonate. Noch sind die Schlammmengen im Stausee nicht so groß, dass sie bei Niedrigstau aus dem Wasser ragen. Doch das ist nur eine Frage der Zeit. So wurde der Stausee bereits drei Mal von seinen Sedimentablagerungen befreit: in den 80er Jahren, Mitte der 90er und zuletzt im Winter 2005/2006.

Die 60 000 Tonnen Schlamm, die zuletzt im Bereich der Vorsperre aus dem See gebaggert wurden, lagern seitdem in einem Sammelbecken, das eigens dafür in unmittelbarer Nähe des Sees angelegt wurde. Bevor also überhaupt das nächste Mal entschlammt werden kann, muss zunächst dieses Zwischenlager geräumt werden.

In der kommenden Sitzung werde sich der Stausee-Zweckverband deshalb auch mit der Räumung des Zwischenlagers beschäftigen, erklärt Fritz Brüders, Chef der Verbandsgemeindewerke Bitburg-Land. Nach den Vorstellungen des Zweckverbands sollen die gelagerten Erdmassen als Abdeckmaterial für die vor einigen Jahren geschlossene Kreismülldeponie in Plütscheid zum Einsatz kommen.

Einverstanden damit wäre auch die Kreisverwaltung, wie das dort zuständige Amt für Abfallwirtschaft auf Anfrage mitteilt. Das Problem sei aber, dass der getrocknete Schlamm mit Schadstoffen belastet sei und deshalb seitens der übergeordneten Behörde in Trier geprüft und genehmigt werden müsse.

Ohne diese Schadstoffbelastung hätte der Zweckverband auch ohne Plütscheid eine Verwendung für die Erdmassen. Denn der Schlamm verfügt über einen hohen Nährstoffgehalt, weshalb er etwa auf Feldern aufgebracht werden könnte. Bei der Entschlammung Mitte der 90er Jahre wurde dies getan. Damals war die Schadstoffbelastung zwar auch nicht geringer, doch galten zu dieser Zeit noch andere Richtlinien und damit auch weitaus höhere Grenzwerte.

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