Prüm. Einen sehr elitären Arbeitsplatz hoch über den Dächern von Prüm hatten die Zimmerleute, die im vergangenen halben Jahr die Sanierungsarbeiten an den beiden Türmen der Basilika erledigt haben. Doch nicht nur von der wortwörtlichen Höhe her haben sie Hochwertiges geleistet. Die Arbeiten, bei denen faule Holzteile durch neue Balken ersetzt wurden, sind jetzt mit dem regionalen Holzbaupreis Eifel ausgezeichnet worden.

Mit diesem Preis wird vom Holzkompetenz-Zentrum Rheinland unter der Schirmherrschaft der Zukunftsinitiative Eifel auf wegweisende Beispiele für die Verwendung von Holz als Werkstoff hingewiesen.

Nachdem im Sommer 2004 festgestellt worden war, dass die Turmdächer dringend sanierungsbedürftig sind, war ein Einsatz für Architekten und Zimmerleute unausweichlich. Vor allem die beiden Turmkreuze aus massivem Eisen hätten bei einem mittleren Sturm abstürzen können, sagt Pastor Robert Lürtzener. Doch nicht nur die Kreuze waren ein Fall für die Handwerker. In luftiger Höhe wurden sämtliche Holzbalken in den Türmen untersucht, weil einige davon im Lauf der Jahrhunderte marode geworden sind. Was den Test nicht bestand, wurde fachmännisch nach historischen Vorgaben mit einem neuen Balken repariert. Zudem wurden die beiden Dächer mit neuen Bleidächern versehen.

Insgesamt hat die Sanierung der Türme, der Fassade und der Strebepfeiler rund 1,1 Millionen Euro gekostet, von denen das Bistum Trier rund 600 000 Euro übernimmt. Die Kirchengemeinde Prüm steuerte knapp 500 000 Euro zu, davon hat allein der Förderkreis "Basilikafreunde" fast 250 000 Euro aufgebracht. Weitere 80 000 Euro kamen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Ortskurator Erich Engelke betont, dass der Verein mit der Basilika ein "sehr schönes Objekt" gefördert habe. Besonders beeindruckend sei das große Engagement der Basilikafreunde. "Das macht auch deutlich, wie stark die Basilika in der Bevölkerung verankert ist."