Hochzeitspläne gesunder Partner

BITBURG/NEUERBURG. Die Zahl der im Kreis agierenden Volksbanken wird kleiner: Die Volksbank Bitburg und die Raiffeisenbank Neuerburg-Land wollen fusionieren. Im Juli haben die Mitglieder das letzte Wort.

Zurzeit sind im Kreis Bitburg- Prüm mit den Raiffeisenbanken Irrel, östliche Südeifel (Dudeldorf), Westeifel (Arzfeld) und Neuerburg-Land sowie den Volksbanken Eifel-Mitte (Prüm) und Bitburg sechs genossenschaftliche Kreditinstitute aktiv. Wenn die Mitglieder den Plänen der Vorstände und Aufsichtsräte der Volksbank Bitburg und der Raiffeisenbank Neuerburg-Land in für die erste Julihälfte geplanten Versammlungen zustimmen, sind es nur noch fünf. Seit das Warengeschäft der Raiffeisenbank Neuerburg-Land 2004 an die Raiffeisen Service Waren GmbH in Ormont (RSW) übertragen wurde, ahnten Kenner der Branche schon, dass eine Fusion im Bankgeschäft nur eine Frage der Zeit sein würde. Mit der Entscheidung für die RSW, in der die Volksbank Eifel-Mitte, die Volksbank Bitburg und die Raiffeisenbank östliche Südeifel zusammenarbeiten, war auch der Kreis der Partner für eine Fusion umrissen. Angesichts dessen und der teilweisen Überschneidung der Geschäftsgebiete ist der Fusionsplan mit den Bitburger Genossen keine große Überraschung. "Viele Aufgaben sind für kleine Banken alleine nicht mehr zu machen. Für bestimmte Bereiche fehlen uns Spezialisten, die die Volksbank Bitburg hat. Zudem stoßen wir bei manchen Anfragen an unsere Kreditgrenzen", sagt der Neuerburger Bankvorstand Werner Thielen. Zurzeit müsse man sich Dienstleistungen teuer einkaufen oder könne sie gar nicht anbieten, ergänzt sein Vorstandskollege Peter Borrelbach. Insgesamt werde die Angebotspalette für die Kunden der Neuerburger Bank mit der Fusion verbessert. In diesem Bereich sehen auch die Bitburger Bankvorstände, Andreas Theis und Peter Bersch, die Synergie-Potenziale. Die Schließung von Geschäftsstellen in der Fläche ist daher nicht vorgesehen. Auch alle 26 Mitarbeiter der Neuerburger Bank werden übernommen. Zum Opfer fallen wird der Fusion nur die Raiffeisenbank-Geschäftsstelle in Neuerburg. Die Räume sind angemietet, während die Geschäftsstelle auf anderen Seite des Neuerburger Marktplatzes der Volksbank selbst gehört und genügend Platzreserven bietet. Mit einer Bilanzsumme von knapp 304 Millionen Euro ist die Bitburger Genossenschaftsbank etwa vier mal so groß wie die Fusionspartnerin (77 Millionen Euro). Auch die fusionierte Bank, die insgesamt Volksbank Bitburg heißen soll, wird mit einer Bilanzsumme von 380 Millionen Euro noch unter der durchschnittliche Größe der deutschen Genossenschaftsbanken von 458 Millionen liegen. Dabei betonen die Bankchefs, dass beide Partner wirtschaftlich kerngesund in die Fusion gehen werden. Auch Machtgerangel an der Spitze ist nicht zu erwarten. Thielen ist 60 Jahre alt, Borrelbach 58. Beide werden die Fusion begleiten und dann aus ihren Verträgen ausscheiden. Auch von daher sei der Zeitpunkt für eine Fusion ideal, betonen beide.

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