Höchste Zeit, aktiv zu werden

Die Richtung ist eindeutig: Es geht nach unten. Die vor einigen Tagen vorgestellte Bevölkerungsprognose des Landes zeigt uns nichts, was wir eigentlich nicht schon wissen.

Dennoch sind die Zahlen alarmierend: Im Kreis Bernkastel-Wittlich werden 2020 statt 110.000 nur noch 86.000 Menschen leben, im Eifelkreis Bitburg-Prüm schrumpft die Bevölkerung von 94.000 auf 75.600, im Vulkaneifelkreis von 61.000 auf 44.500. Und, mindestens genauso erschreckend: Langfristig wird mehr als ein Drittel der Einwohner älter als 65 Jahre alt sein - und absehbar wird sich damit auch die Zahl derer erhöhen, die sich nicht ohne Hilfe selbst versorgen können und daher Unterstützung benötigen.

Das ist, wie gesagt, nicht neu - nur reagiert hat bislang kaum jemand. Bislang fehlt es an Ideen, wie diese Herausforderung ge-stemmt werden kann. Natürlich, vielerorts werden in der Eifel und an der Mosel weitere Altersheime gebaut und Seniorenresidenzen, die sicherlich attraktiv, gleichzeitig aber für viele Rentner auch unbezahlbar sind. Zumal diese Angebote an dem Wunsch vieler Senioren vorbeigeht, die so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben möchten.

Es ist an der Zeit, Konzepte zu entwickeln, um genau dies möglich zu machen. Mit Hilfsangeboten vor Ort, passgenauen Hilfen und Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Damit auch die Dörfer noch für Menschen im höheren Alter lebenswert bleiben. Im Eifelkreis etwa soll nach den Sommerferien dazu eine Pflegestrukturplanung in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro entwickelt werden. Ein richtiger Schritt. Klar ist aber auch: Das, was dabei an Vorschlägen herauskommt, kostet Geld. Viel Geld. Angesichts der Bevölkerungsprognose wäre es allerdings höchste Zeit, dass man dieses Geld in die Hand nimmt.

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