Höhensiedlung im Basalt

Neben seinen markanten Lavafelsen und seiner außergewöhnlichen Flora weist der Burberg bei Schutz (Verbandsgemeinde Daun) eine weitere Besonderheit auf: die Überreste einer spätrömischen Befestigungsanlage.

 Zwischen diesen Felsen auf dem Burberg bei Schutz haben einst Menschen gelebt. TV-Foto: Uwe Hentschel

Zwischen diesen Felsen auf dem Burberg bei Schutz haben einst Menschen gelebt. TV-Foto: Uwe Hentschel

Schutz. Für höhenängstliche Eltern, die in Begleitung abenteuerlustiger Kleinkinder unterwegs sind, ist der Burberg nicht unbedingt die erste Adresse. Denn der Weg über die Lavafelsen ist nur sicher, solange man ihn nicht verlässt, was bei einem Familienausflug einiges an Konzentration abverlangen kann. Dennoch wird der Burberg-Erzwinger in einer Höhe von rund 520 Metern mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Und er erhält zudem noch Einblick in die Bauweise spätrömischer Befestigungsanlagen.

So zeigt die nach Nordosten geneigte Gipfelfläche des Burbergs (auch Burgberg genannt) Spuren von mindestens zehn stufenförmig angelegten, in den Basalttuff geschlagenen Felsenkammern mit nahezu senkrechten Wänden und waagerechten Böden. Bis zu zehn Quadratmeter waren diese mit Mörtel beigemauerten Kammern groß, und nach wie vor sichtbar sind im Fels Nischen und Schlitze, in denen Ständerpfosten und Deckenbalken ihren Halt gefunden haben.

Errichtet wurden diese Felsenkammern vermutlich im vierten Jahrhundert, nachdem die Bevölkerung der Umgebung bereits über einen längeren Zeitraum hinweg auf dem vor 11 000 Jahren aus einem Vulkan entstandenen Burberg Zuflucht gesucht hatte. Schließlich häuften sich in dieser Zeit die Germaneneinfälle - und mit hoher Wahrscheinlichkeit sind die Menschen auf dem Burberg diesen Angriffen letztlich auch zum Opfer gefallen. So weisen Funde von Münzen darauf hin, dass die Befestigungsanlage den schwersten Germanenangriff im Jahr 355, bei dem große Teile der Eifel und des Hunsrücks vernichtet wurden, offensichtlich nicht überlebt hat.

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