Höhere Gebühren für besseren Umweltschutz

BITBURG. (woc) Nach sechs Monaten Bauzeit ist die Kläranlage Wiersdorf fertig saniert. Das Abwasser von 2800 Bürgern wird hier künftig gereinigt. Bisher sind die Gemeinden Biersdorf, Wiersdorf, Hamm und Echtershausen angeschlossen.

Bei 34 Grad Celsius bleibt es auch bei der modernsten Kläranlage nicht aus, dass ein ekelhafter Geruch in der Luft liegt. Daher müffelt es auch bei der Eröffnung der sanierten Kläranlage Wiersdorf ein wenig, während die geladenen Gäste in Hemd und Krawatte bei brennendem Sonnenschein den Grußworten der Offiziellen lauschen. "Die sanierte Kläranlage ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Gewässer", sagt Adolf Reuter vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt und Forsten. "Für ihr Verständnis für die mit dem Umbau dieser Anlage verbundenen Gebührenerhöhung danke ich allen Bürgern. Sie tragen damit ihren Teil zum Umweltschutz bei." Neben den angeschlossenen Gemeinden Biersdorf, Wiersdorf, Hamm und Echtershausen sollen im Endausbau noch Ober- und Niederweiler dazu kommen. Gekostet hat die Sanierung rund 2,7 Millionen Euro, das Land hat dafür ein zinsloses Darlehen von 2,05 Millionen bewilligt, der Rest wird durch Abwasserabgaben und Anliegerbeiträge finanziert. "Wenn die laufenden Abwasser-Projekte in etwa fünf Jahren abgeschlossen sind - das heißt, Ober- und Niederweiler angeschlossen, neue Anlagen für Meckel und Idesheim gebaut und Arbeiten an der Ortskanalisation und der Abwassergruppe Nord abgeschlossen sind - werden 95 Prozent der Einwohner unserer VG an mechanisch-biologische Kläranlagen angeschlossen sein", sagt Bürgermeister Jürgen Backes. Dass für diese Arbeiten noch viel Geld nötig sein wird, ist für Backes "zum Schutz des Wassers als unserem Lebensmittel Nummer Eins" gerechtfertigt. Zusammen mit Bauleiter Werner Hentges führt Werksleiter Fritz Brüders anschließend über das Gelände. Im neuen Belebungsbecken, dem Herzstück der Anlage, sprudelt bräunliches, stinkendes Wasser. Da wundert es nicht, dass die Kommunalpolitiker den Eröffnungs-Sekt lieber im nahe gelegenen Hotel genießen wollen...

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