Hoffen auf einen Kompromiss

Die offizielle Entscheidung ist gefallen: Nach dem Willen von Verbandsgemeinde Arzfeld und ADD wird der ehemalige Schulbezirk Lünebach der Schule in Waxweiler zugeteilt. Doch die betroffenen Eltern wollen sich nicht so einfach damit abfinden.

Lünebach. (ch) Lange haben die Eltern der ehemaligen Grundschule in Lünebach dafür gekämpft, dass ihre Kinder nach Pronsfeld in die Schule gehen dürfen und auch folgende Generationen dort eingeschult werden. Doch der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld entschied anders (der TV berichtete). Die Ratsmehrheit der CDU sprach sich dafür aus, den Bezirk Lünebach der Schule in Waxweiler zuzuschlagen und damit den eigenen Standort zu stärken. Man habe schließlich auch eine Verantwortung der Verbandsgemeinde gegenüber und könne nicht einfach so einen kompletten Schulbezirk an eine andere VG abgeben. Außerdem komme man so dem Vorschlag der ADD nach, die eben diese Zusammenlegung empfohlen habe. Diese ist laut Schulgesetz für die Einteilung der Schulbezirke verantwortlich - im Benehmen mit den betroffenen Schulträgern. Doch auch nach dieser Entscheidung wollen die Eltern nicht klein beigeben. Man habe sich mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier in Verbindung gesetzt und dort noch einmal die Sicht der Eltern dargelegt, sagt Heinz Arens, der ehemalige Schulelternsprecher der Grundschule Lünebach. "Außerdem haben wir uns ans Bildungsministerium in Mainz und den Bürgerbeauftragten des Landes gewandt." Jetzt warte man auf Rückmeldungen. Unterdessen drängt die Zeit. Denn die Kinder, die im kommenden Sommer eingeschult werden sollen, müssten eigentlich längst in Waxweiler angemeldet sein - was die Eltern bislang verweigert haben. "Wir warten ab, bis da was feststeht", sagt Arens.

Klaus Juchmes, erster Beigeordneter der VG, hatte in der Ratssitzung angekündigt, dass die Eltern, deren Kinder nach Pronsfeld gehen sollen, dies mit den beiden betroffenen Schulleitungen abstimmen sollen. Man werde ihnen dann keine Steine in den Weg legen.

Doch auf diese Worte will sich Arens nicht verlassen und hofft auf einen Kompromiss von Eltern, ADD und VG, der es ermöglicht, die Kinder aus Lünebach nach Pronsfeld schicken zu können. "Vielleicht findet sich ja ein Weg, mit dem alle Seiten leben können." EXTRA So geht es mit den Kindern aus Lünebach weiter: Alle Kinder der Grundschule Lünebach, die an ihre neuen Schulen gewechselt sind, dürfen auch dort bleiben. Kein Kind wird gegen den Willen der Eltern zu einem erneuten Schulwechsel gezwungen. Das haben der erste Beigeordnete Klaus Juchmes und die ADD deutlich gemacht. Auch nach der Entscheidung können die Eltern ihre Kinder an den Schulen ihrer Wahl anmelden, sie müssen diese Entscheidung allerdings begründen. "Aus wichtigem Grund kann der Schulleiter auf Antrag der Eltern einen Schüler an einem anderen Standort aufnehmen oder im Einvernehmen mit dem Schulleiter der aufnehmenden Schule einer anderen Grundschule zuweisen", heißt es im Schulgesetz. (ch)

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