Hohe Qualität, entspannte Atmosphäre

Kyllburg „ · Eine Musikwoche mit jungen Menschen aus drei Nationen findet seit über 25 Jahren statt. In diesem Jahr sind es in Kyllburg 43 Musiker, die sich mit zwei Dirigenten auf Konzerte in Irrel, Luxemburg-Stadt und St. Vith vorbereiten. Veranstaltet wird die Probewoche von der europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen.

Kyllburg. "Noch einmal das Solo. Das Cis bleibt bestehen. Direkt ab dem zweiten Takt, und jetzt nochmal das Ganze", so hört es sich an, wenn Dirigent Daniel Heuschen aus Belgien mit den 43 Musikern aus Deutschland, Luxemburg und Belgien an einem Stück arbeitet. Die Zeit bis zum ersten Konzert in Irrel ist knapp, bis dahin müssen das Zusammenspiel und die Feinheiten stimmen. "Meist bekommen wir im Vorfeld der Probewoche die Noten zugeschickt, dann können alle schon ihre Stimmen, und hier wird dann der Gesamtklang zusammengeführt", erklärt Teilnehmerin Katharina Freundt. Fünf Jahre Unterricht haben die meisten, die hier sitzen, bereits hiner sich oder sind von ihren Instrumentallehrern für das Orchester empfohlen worden. Dieses kann deshalb auf einem hohen Niveau spielen. Nik Bohnenberger berichtet: "Hier spielen Schüler und Musikstudenten zusammen, am Anfang hat man ein bisschen Angst, dass man nicht gut genug ist, aber die meisten wachsen sehr gut rein." Auf dem Programm stehen in diesem Jahr darstellende Musikstücke, also Lieder, die Geschichten erzählen, unter anderem die von Jeanne d\'Arc oder der Judenbuche. Und Tom Kordel ist sich sicher, "dass die Stücke auch sehr gut bei Jugendlichen ankommen werden".
Neben der Musik ist auch die Begegnung der Menschen aus dem Gebiet von Eifel und Ardennen ein wichtiges Ziel des Projekts, das es seit 1987 gibt. Für die 14- bis 21-Jährigen, die in Musikvereinen, Big-Bands oder Orchestern der Musikschulen spielen, ist das kein Problem. Anna Nikolay sagt: "Bei einem bunten Abend stellen die Teilnehmer ihre Länder vor, singen die Nationalhymne und dann unterhalten wir uns ganz normal weiter. Wir verstehen uns sehr gut, nur die unterschiedlichen Akzente machen deutlich, woher jemand kommt." Um die Gemeinschaft zu fördern, werden auch Wanderungen und Ausflüge an den Konzerttagen organisiert. "Viele bleiben auch nach der Probewoche locker in Kontakt, aber es gab auch schon Orchesterpärchen in unseren Reihen", weiß Nik Bohnenberger zu berichten, der seit elf Jahren dabei ist.
Dann ist die kurze Pause vorbei und Dirigent Jean Thill aus Luxemburg probt das Piano bei einem Marsch. "Nur Crescendo, wo Crescendo steht, das wird dann schöner sein", sagt er voraus.
Extra

Lisa Dahm, 18 Jahre Die verschiedenen Dirigenten und die verschiedenen Musik- und Dirigierstile finde ich interessant. Und man lernt neue Leute kennen. Lukas Thome, 15 Jahre Man kennt schon viele, die hier mitspielen. Dann macht mir die symphonische Musik Spaß und ich lerne hier viel dazu. Jonas Oest, 17 Jahre Hier trifft man jedes Jahr Bekannte wieder, es ist hier eine super nette Truppe. Und musikalisch ist es mal was anderes, eine schnelle Vorbereitung auf die Konzerte auf einem hohen Level. Sophie Thommes, 17 Jahre Die Probenarbeit ist sehr produktiv und gleichzeitig locker und angenehm. Wir spielen auf hohem Niveau, und mit den anderen Nationen ist es sehr lustig. chbExtra

Die Europäische Vereinigung für Eifel und Ardennen (Evea) wurde 1955 in Brüssel gegründet. Zentrales Anliegen ist es, Begegnungen der Menschen in einem Europa der Regionen zu fördern. Dies soll mit jährlichen Veranstaltungen erreicht werden. Sie widmen sich Sport, Musik oder dem Jugendaustausch.chbExtra

31. Juli, 20 Uhr: Irrel, Gemeindehalle; 1. August, 17 Uhr: Luxemburg-Stadt, Place d\\'Armes; 2. August, 20 Uhr, St. Vith/Belgien, Kulturzentrum Triangel. Veranstalter: Europäische Vereinigung für Eifel und Ardennen, Ecole de Musique d`Echternach, Conservatoire de Musique du Nord, Kreismusikschulen Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich. chb