Otmar Lenz, der die Kreisverwaltung in der Vorwoche auf Mängel in der Konstruktion der GLS-Zelte hingewiesen hatte, sieht sich als "Sündenbock" und "bösen Mitkonkurrenten" in die Ecke gestellt: "Der Überbringer schlechter Nachrichten wird gehängt" - dies scheine das Motto zu sein, nach dem in Prüm vorgegangen werde. Das Hausverbot für die Zelte des holländischen Mitbewerbers auf dem GLS-Gelände, das auch seinem pensionierten Vater das Betreten untersage, sei "an Peinlichkeit nicht zu überbieten". Die "alberne" Vorgehensweise disqualifiziere die Stadt und offenbare eine Vorstellungswelt, "die nicht aus dem 20./21. Jahrhundert zu stammen scheint", wie Lenz seine Rechtsanwälte Warchol & Haubrich (Bitburg) schreiben lässt.Sicherheit statt Sinnestäuschung

Neben Fingerspitzengefühl fehle es zudem an einer Ermächtigungsgrundlage: "Weder Gewerbeordnung noch irgendeine Satzung, geschweige denn das Polizei- und Ordnungsbehördengesetz" böten auch nur einen Ansatz für den "hoheitlichen Ukas" der Stadt. Immerhin habe Lenz zu Recht auf "offensichtliche Sicherheitsmängel" hingewiesen und scheine deshalb "einer ,Fata Morgana‘ nicht erlegen zu sein". Weiter heißt es in der Stellungnahme: "Dass der Zelteverleiher Lenz, der die notwendigen Sicherheitsstandards mit kostenträchtigen Überprüfungen zu gewährleisten hat, genau so wie seine deutschen Mitkonkurrenten, in Eigenbaukonstruktionen eine mögliche ,Wettbewerbsverzerrung‘ sieht, scheint der Stadt noch nicht aufgefallen zu sein." Das Hausverbot für die Hallen des holländischen Verleihers lasse jedenfalls nicht erkennen, dass es dabei um die Sicherheit der Besucher gehe. Für Lenz steht vielmehr fest: "Wer diese hoheitliche Gedankenwelt der Stadt Prüm stört, der gehört abgestraft." Immerhin sei als positive Konstante in der ganzen "Aufgeregtheit" zu vermerken, "dass das Bauamt der Kreisverwaltung Bitburg seine Arbeit unbeirrt macht".