Bitburg-Erdorf. (jk) Für die Erdorfer führt der Weg aus dem langjährigen digitalen Abseits ins moderne Internetzeitalter über Matzen und den Messenweg nach Bitburg: Auf dieser rund fünf Kilometer langen Strecke werden nämlich derzeit Leerrohre verlegt, durch die später einmal Glasfaserkabel für schnelle Internetanschlüsse verlaufen sollen.

Momentan gibt es in Erdorf keine flächendeckende Breitbandversorgung, weil es für die Telekom und andere Anbieter bisher unwirtschaftlich gewesen ist, die notwendige Infrastruktur zu schaffen.

Auch alternative Lösungen wie etwa eine Richtfunkstrecke ließen sich offenbar wegen der Lage im Kylltal nicht realisieren. Mit Hilfe der Leerrohre soll sich nun etwas an der schlechten Internetversorgung in Erdorf ändern. Die rund 180 000 Euro teuren Bauarbeiten werden zu 80 Prozent aus Mitteln des Konjunkturpakets II und zu 20 Prozent von der Stadt bezahlt, die für ihren Anteil ein zinsloses Darlehen erhält. Ein Telekommunikations-Anbieter kann die Rohre kostenfrei nutzen und muss nur noch seine Leitungen einziehen.

Hoffen auf Versorgung noch in diesem Jahr

Noch bis Ende der kommenden Woche läuft eine sogenannte Interessenbekundung, in der Internetanbieter dazu aufgefordert werden, sich bei der Stadtverwaltung zu melden, wenn sie die Leerrohre nutzen möchten.

Dabei ist neben der vorgesehenen Technik und dem Endpreis für die Kunden vor allem die zeitnahe Umsetzung durch den Anbieter ein wichtiges Kriterium. "Ich hoffe immer noch, dass wir im Laufe dieses Jahres versorgt sind", sagt Werner Becker, Ortsvorsteher in Erdorf, und bestätigt einmal mehr das große Interesse der Bevölkerung an schnellen Internetanschlüssen.

Auch die Haushalte in Matzen werden von den Rohren profitieren, weil dort ebenfalls schnellere Internetanschlüsse verfügbar sind, sobald ein Anbieter die Leerrohre mit entsprechenden Leitungen bestückt hat.