Hubschrauberlandeplatz für Bitburger Krankenhaus?

Bitburg · Zwei neue Operationssäle, eine Verlegung der Liegendanfahrt und der Umzug der Endoskopie: Im Bitburger Krankenhaus stehen viele Neuerungen an. Gegenüber dem TV äußert Krankenhausdirektor Christoph Wagner auch seinen Zukunftstraum: ein Hubschrauberlandeplatz.

Hubschrauberlandeplatz für Bitburger Krankenhaus?
Foto: Christian Moeris

Die Alternative hat sich durchgesetzt: Jetzt steht fest, wo das Marienhaus-Klinikum Eifel wachsen und der neue Gebäude-Trakt mit zwei Operationssälen angebaut werden soll: an der Nordwestflanke des Krankenhauses am Borenweg. Damit ist der zuvor geplante Standort, der Wirtschaftshof rechts neben dem Haupteingang, vom Tisch.
Der Vorteil: Ein Anbau an die vorhandenen Operationssäle am Borenweg erlaubt den fortlaufenden Betrieb der innenliegenden Operationssäle im ehemaligen Haupthaus. Diese hätten bei der ersten Planungsvariante stillgelegt und die beiden Operationssäle in Container verlegt werden müssen. "Diese Übergangslösung wäre teurer geworden. Jetzt sparen wir etwa 1,5 Millionen Euro ein", sagt Christoph Wagner, Kaufmännischer Verbunddirektor des Marienhaus-Klinikums Eifel.

Die Investitionssumme reduziere sich somit von 25 Millionen auf etwa 23,5 Millionen Euro. Bis eine Baugenehmigung vorliegt und das Land die Höhe seines Förderbeitrags entschieden hat, geht jedoch noch Zeit ins Land. Wagner: "Wenn alles gut geht, rechnen wir mit einem Spatenstich im Herbst 2016 und mit dem Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2018." Mit dem neuen OP-Trakt auf 1500 Quadratmetern sollen sich die Arbeitswege der Mitarbeiter verkürzen, die bislang noch zwischen den beiden OP-Trakten im Anbau und im ehemaligen Haupthaus pendeln müssen. Denn nach Fertigstellung sollen die beiden OP-Säle im ehemaligen Haupthaus geschlossen werden. Die Gesamtzahl der Operationssäle, fünf Stück, ändert sich somit nicht. Wagner: "Wir müssen dann aber nicht mehr in zwei Häusern Operationsbesteck, Narkose- und Röntgentechnik bereithalten. Es wird auch einen neuen Sterilflur geben, über den die Operationssäle bestückt werden." Der Anbau werde die operativen Arbeitsabläufe generell optimieren, erklärt Wagner. Daran anschließend solle auch der bestehende OP-Trakt mit seinen drei Sälen, an den nun angebaut wird, saniert werden.

Liegendanfahrt: Auch die Liegendanfahrt der Patienten zur Notaufnahme, die derzeit unter beengten Verhältnissen ablaufe, werde sich ab 2018 komfortabler gestalten, sagt Wagner.
Denn die Anfahrt sei an der linken Vorderseite des Gebäudes ungünstig positioniert. "Die Krankenwagenfahrer müssen rückwärts in die Halle fahren, was manchmal ziemliche Rangierarbeit erfordert. Die Patienten müssen von dort über einen Aufzug in den ersten Stock in die Notaufnahme transportiert werden. Das ist sehr umständlich." 2018 soll das bequemer ablaufen. Denn die Liegendanfahrt zur Notaufnahme wird direkt an die Notaufnahme im ehemaligen Haupthaus verlegt. Wo jetzt noch Brombeergestrüpp wuchert, sollen dann Krankenwagen eine Rampe hinauffahren, die bis an den ersten Stock heranreicht. Dort soll nach einem Wanddurchbruch ein überdachter Eingangsbereich entstehen.

Endoskopie: Für die Zeit nach der Verlegung der beiden Operationssäle aus dem ehemaligen Haupthaus in den nahegelegenen Neubau plant Wagner schon weitere Schritte. "Wir würden in den alten Operationssälen gerne eine neue Endoskopie einrichten." Denn die Nähe zum Neubau sei für den Ablauf der Spiegelungen von Vorteil. Wagner: "Die meisten Endoskopien werden heute mit Kurz-Narkosen gemacht. Die Nähe zur Anästhesie im Operationstrakt ist da von Vorteil."

Hubschrauberlandeplatz: Auch Krankenhausdirektoren dürfen mal träumen: "Mein Traum wäre ein Hubschrauberlandeplatz. Die Luftrettung gewinnt immer mehr an Bedeutung", sagt Wagner. Vor 40 Jahren, als es im ländlichen Raum noch mehr Krankenhäuser gegeben habe, sei sie nicht so wichtig wie heute gewesen. Grund zum Träumen hat Wagner genug, denn die Zuführung der Patienten vom Helikopter aus ist in Bitburg alles andere als bestmöglich. Denn der Hubschrauberpilot muss 200 Meter Luftlinie entfernt auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr in der Mötscher Straße landen. Dort wird der Patient in einen Krankenwagen umgeladen und herangefahren. "Das dauert ein paar Minuten, die aber manchmal von enormer Bedeutung sein können", so Wagner.
Derzeit werden pro Woche etwa drei Verletzte mit dem Helikopter nach Bitburg eingeflogen. Wagner: "Wenn wir hier mit einer Landeplattform auf einem Dach oder Turm optimale Landebedingungen schaffen könnten, wären es sicherlich mehr."

EXTRA Krankenhaus
Das Marienhaus Klinikum Eifel verfügt am Standort Bitburg über 272 stationäre Betten und am Standort Gerolstein über 183 stationäre Betten. Es sind allein in Bitburg 700 Mitarbeiter beschäftigt: 80 Ärzte, 450 Mitarbeiter mit Pflege- und Funktionsdienst. Der Rest verteilt sich auf weitere Dienstarten. Pro Jahr werden am Standort Bitburg 13500 Patienten stationär und 27000 Patienten ambulant behandelt.

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