"Es ist ärgerlich, und wir haben auch schon mehrfach versucht, etwas daran zu ändern", sagt Bürgermeister Franz-Josef Antony und meint damit die Landstraße L 12, die Lambertsberg mit größeren Orten in der Nachbarschaft verbindet, logischer- und bedauerlicherweise aber auch vom Durchgangsverkehr genutzt wird und das mitunter viel zu schnell. Einmal habe es die Gemeinde mit "provisorischen Verschränkungen" versucht, die jedoch wenig erfolgreich waren, ein anderes Mal wurde überlegt, in Verbindung mit Bushaltestellen den Verkehr etwas zu bremsen, doch das wäre für die Kinder zu gefährlich gewesen. Eine anvisierte Begrünung der Straßenmitte scheiterte an der Straßenbreite und eine gescheite Lösung der Verkehrssituation scheitert wie so oft am fehlenden Geld. "Wir sind nun mal eine Fehlbedarfsgemeinde", sagt Anthony und deshalb geschieht vieles, was im Ort verbessert wird, durch tatkräftige Mitarbeit von Bürgern und Vereinen. Einer der zahlreichen Vereine ist beispielsweise der Förderverein, der sich an der Realisierung von Dorfprojekten beteiligt. Ein Schwerpunkt des Vereinslebens ist jedoch die Jugendarbeit, gemäß dem in Lambertsberg zu verzeichnenden Trend, dass bei wachsender Bevölkerungszahl das Durchschnittsalter der Bevölkerung immer jünger wird. Von den rund 370 Einwohnern sind derzeit mehr als 200 im Alter zwischen 0 und 40 Jahren und dementsprechend war auch die Nachfrage im 1999 erschlossenen Neubaugebiet, dessen acht Grundstücke innerhalb kurzer Zeit verkauft waren. Baufläche gibt es zwar momentan noch, aber die ist ausschließlich in Privatbesitz. Und das Gewerbeangebot? Das ist mit mehreren Handwerksbetrieben, Händlern und Transportunternehmen zwar ausgeprägt - ein Lebensmittelgeschäft oder eine Bäckerei findet sich darunter jedoch nicht. Für Touristen ist Lambertsberg jedoch vor ein beliebtes Urlaubsziel, dessen Wanderwegenetz entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf Pferden der ortsansässigen Reitanlage erkundet werden kann. Für körperliche Betätigungen innerhalb des Ortes wurde in den vergangenen Jahren der Bolzplatz um einen Spielplatz erweitert sowie ein neuer Rasensportplatz gestaltet, der jedoch nicht jederzeit zugänglich ist. Tradition und Brauchtum spielen trotz niedrigen Altersdurchschnitts eine gemeinschaftsprägende Rolle, sei es das traditionelle Burgfeuer, die Lambertus-Prozession und Lambertus-Markt an der Kirmes, der gut besuchte Fastnachtsumzug oder das "Hut lüften" und "Spessen" im Umfeld einer engeren Beziehung oder sich anbahnenden Hochzeit.