"Ich bin doch kein Plattmacher"

GONDORF. Für den von der Auffanggesellschaft BeCa Immobilien übernommenen Eifelpark Gondorf gibt es doch noch keinen Kaufinteressenten. Das sagte BeCa-Chef Bernd Capellen dem TV . Capellen will den Park "notfalls" ein Jahr in eigener Regie führen - vorausgesetzt, die Gemeinde senkt die Pacht.

Bernd Capellen ist zufrieden. Ende vergangenen Jahres hat seine Auffanggesellschaft BeCa Immobilien die drei Freizeitparks und eine Baumschule der finanziell ins Trudeln geratenen Schulte-Wrede-Gruppe übernommen. Ziel der Auffanggesellschaft: Alle vier Einrichtungen sollten möglichst rasch wieder verkauft werden. Ein paar Wochen sind seitdem vergangen, und der aus Haan bei Düsseldorf stammende Capellen ist seinem Ziel bereits ein gutes Stück näher gekommen. Das einstige Aushängeschild der Schulte-Wrede-Gruppe, der Panorama-Park im Sauerland, wurde zwischenzeitlich von der französischen Grévin-Gruppe übernommen. Und auch die Baumschule hat einen neuen Eigentümer. Kurz bevor steht laut Capellen auch der Verkauf des Kurpfalzparks in Wachenheim bei Bad Dürkheim. Die Verträge würden wohl in den nächsten Tagen unterschrieben, ist der 53-jährige Unternehmensberater optimistisch.Bleibt nur noch der Eifelpark - "mein Sorgenkind", sagt Capellen. Zwar habe es auch dafür "ein, zwei Interessenten" gegeben. Allerdings seien beide wieder abgesprungen, als er einen Finanznachweis gefordert habe. So stellt sich der Geschäftsmann nach eigenen Angaben mittlerweile darauf ein, den Eifelpark "notgedrungen" ein Jahr lang in Eigen-Regie zu führen: "Ich bin doch kein Plattmacher." Allerdings knüpft Capellen seine Zusage an zwei Bedingungen: Die Ortsgemeinde Gondorf, auf deren Terrain der Eifelpark liegt, und die Kreissparkasse Bitburg-Prüm als Gläubigerbank müssten Entgegenkommen signalisieren, sagte Capellen am Donnerstag unserer Zeitung.Konkret erwartet der BeCa-Chef, dass die Ortsgemeinde auf einen Teil der nach TV -Informationen bei über 20 000 Euro jährlich liegenden Pacht verzichtet. "Das müsste Gondorf die Sache doch wert sein", meint Capellen. Gondorfs Ortsbürgermeister Klaus-Josef Salzburger erfuhr gestern durch unsere Zeitung von der Offerte des neuen Eifelpark-"Häuptlings". Salzburgers Reaktion: "Man kann über alles reden. Aber wir müssen auch sehen, wo wir bleiben."Freundliches Entgegenkommen erwartet Capellen auch von der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, nach Angaben des 53-Jährigen die Hausbank des Eifelparks. In der KSK-Kreditabteilung wird der Nordrhein-Westfale am kommenden Dienstag nach seinem Gespräch mit Salzburger auftauchen. Auf Capellens Wunschzettel stehen zwei Punkte: "Zins-Reduzierung und Tilgungs-Aussetzung."Wenn der 53-Jährige dort fertig ist ("Da ist Pokern angesagt"), geht's ab in den Eifelpark - zu den Mitarbeitern. Die Crew um Parkleiter Hans Burgstaller wird schon gespannt darauf warten, was Capellen ihnen zu sagen hat. Ideen, wie der Eifelpark attraktiver gestaltet werden könne, habe er schon einige, sagt der BeCa-Chef.

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