"Ich bin ein Europäer"

60 Jugendliche aus fünf Ländern proben zwei Wochen lang im Prümer Land das gemeinsame Europa. Frei nach John F. Kennedy ("Ich bin ein Berliner") wollen sich die Jungen und Mädchen mit dem Kontinent identifizieren: "Ich bin ein Europäer."

Beim Singen in der Pfarrkirche Habscheid gab es keine Sprachprobleme. TV-Foto: Elmar Kanz

Beim Singen in der Pfarrkirche Habscheid gab es keine Sprachprobleme. TV-Foto: Elmar Kanz

Habscheid. Sie kommen aus Malta, Portugal, Schweden, Italien, Deutschland, sind fröhlich und sprechen teilweise fünf Sprachen. Getreu der Devise des Gastgebers Habscheider Sportverein, "Europa erlernen mit Spiel und Spaß", war bereits der erste Tag mit Gebet, Musik, Tanz und Gesang ein voller Erfolg. Die Paten des Jugendaustauschs, Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy und Bürgermeister Aloysius Söhngen, hießen Gäste in der Eifel willkommen.

Am Sonntag gestalteten die Jung-Europäer den Festgottesdienst in der Habscheider Pfarrkirche. Dazu eingeladen waren auch alle Jugendlichen aus den benachbarten Pfarreien. Das Licht Jesu auf ein gemeinsames Europa scheinen zu lassen, war ihr Anliegen.

Beim Grillen auf dem Sportplatz lernten sich die Teilnehmer näher kennen. Wer wird Europameister? Darum ging es am Nachmittag beim mit Spannung erwarteten "Lebend-Kicker-Turnier". Der Tag klang aus beim gemütlichen Abendessen am Lagerfeuer.

Zwei Mal wird für die Teilnehmer auch Prüm Ort des Geschehens sein. Am Samstag, 26. Juli, wirken sie beim Erlebnis tag auf dem Hahnplatz mit. Am Donnerstag, 31. Juli, verabschieden sie sich beim Prümer Sommer mit einem Musical-Medley von der Eifel und ihren neu gewonnenen Freunden.

"Was die Politik oft nur ‚thematisieren' kann, wollen wir hier praxisnah erarbeiten", sagt eine Teilnehmerin aus Schweden. Es geht um Fragen wie: Welche Auswirkungen haben Kriege? Wo sitzt das Europaparlament, das so viele vermeintlich kuriose Beschlüsse fasst? Welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten bestehen zwischen den europäischen Partnerländern? Bin ich selbst schon auf dem Weg, ein echter Europäer zu sein?

Bei aller gebotenen Ernsthaftigkeit ist das Projekt geprägt von der europäischen Leichtigkeit im Umgang mit den Kulturen der anderen. Jeden Abend ist eines der Partnerländer an der Reihe, mit Landestypischem das Programm zu gestalten.

Derweil können nicht alle, die am Austausch teilnehmen, ihren Aufenthalt aus eigenen Mitteln bestreiten. Zudem sind einige von ihnen körperlich oder anderweitig gesundheitlich eingeschränkt. Finanziell helfen die EU und Sponsoren.

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